Die Besucher des dritten und letzten Open-Air-Kinos im Garten des Schloss Friedrichsburg erlebten einen Filmabend, der sich tief in den Herzen einprägte. „Es ist ein Film mit Tiefgang und keine leichte Unterhaltungskost“, bemerkte stellvertretender „Schaltlücke“-Vorsitzender Florian Mittelmeier. Immerhin beschlossen der Verein „Schaltlücke“ und die Musikinitiative Vohenstrauß (MiVoh) den Film „Mediterranea“ nach Vohenstrauß zu holen, um auf ein Sozialdrama unserer Zeit aufmerksam zu machen. Jeder müsse sich fragen: "Wie viel Rassismus habe ich im Kopf?", sagte Mittelmeier. Die Problematik des Films sei überall präsent. Jonas Carpignanos Flüchtlingsdrama verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der Europa angesichts der vielen Toten im Mittelmeer zu einem Überdenken der Abschottungspolitik aufgefordert ist.
Unter den Zuschauern waren auch einige Asylbewerber, die sich unweigerlich an ihre eigene Flucht aus ihrem Heimatland erinnerten. Die Neustädter Band „Loud’n Proud“ leitete auf den Kinoabend im Freien mit Akustik-Rock über. Mittelmeier freute sich, dass die drei Veranstaltungen von der Bevölkerung so gut angenommen worden sind und dreimal ausgebucht waren.
Als Ehrengast war „Sea-Eye“-Mitglied Dominik Reisinger von den Regensburger Seenotrettern vor Ort, der Einsatzleiter auf der „Alan Kurdi“ ist und aus Weiden stammt. Er stand für Fragen zur Verfügung und informierte über die Hilfsorganisation. Sämtliche Spenden des Abends werden für die Rettungseinsätze zur Verfügung gestellt, betonte Mittelmeier. Mittlerweile gebe es bereits erste Überlegungen, wie die Kulturszene in Vohenstrauß auch im Herbst und Winter angekurbelt werden könnte, informierte Mittelmeier über Ideen. Allerdings müsse dazu erst noch Kontakt zu den verantwortlichen Behörden aufgenommen werden und Besprechungen folgen.
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