Überpünktlich verließ der Airbus A320-200 mit dem Kennzeichen D-AIWK und dem Taufnamen "Weiden in der Oberpfalz" am Donnerstagmorgen, 25. Juni, das Gate B26 am Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Mit der Flugnummer LH900 nahm er Kurs auf London-Heathrow. Damit kehrte der fliegende Botschafter der Max-Reger-Stadt und der ganzen Region nach mehr als drei Monaten zurück in den aktiven Dienst.
Der Flughafen London-Heathrow war am 18. März zufälligerweise auch das letzte Ziel des Airbus gewesen, bevor er wegen der Coronakrise eine mehrmonatige Zwangspause einlegen musste. Rund 95 Prozent der Lufthansa-Verbindungen fielen damals weg, mehrere Hundert Flugzeuge mussten für ungewisse Zeit auf verschiedensten Flughäfen im ganzen Land und auch im Ausland geparkt werden. Wegen der begrenzten Stellflächen nutzte Lufthansa auch einige Flugplätze, die sonst nie im regulären Betrieb angesteuert werden. Dazu zählte etwa der Sea-Airport Cuxhaven/Nordholz. Dort landete am 20. März der Airbus "Weiden", um auf dem angrenzenden Gelände des Fliegerhorstes Nordholz abgestellt zu werden. Das gleiche Schicksal ereilte die fliegenden Botschafter der Städte Greifswald, Gummersbach und Langenhagen.
Im Gegensatz zu zahlreichen Maschinen, die für längere Zeit eingemottet wurden und daher nicht sofort in den Dienst zurückkehren könnten, wurden der erst im Herbst 2019 ausgelieferte Airbus "Weiden" und seine Schwestermaschinen dauerhaft in einsatzfähigem Zustand gehalten. Dazu schickte Lufthansa Technik wöchentlich Mitarbeiter von Hamburg nach Nordholz, um Systemchecks und andere Arbeiten vorzunehmen, wie das Nachrichtenportal Nord24 berichtete.
Mit der schrittweisen Ausweitung des Flugplans ab Anfang Juni holte Lufthansa immer mehr Flugzeuge wieder zurück in den Dienst. Waren im Kurz- und Mittelstreckenverkehr anfangs vor allem Regionaljets und Airbus-Maschinen der Typen A319, A320neo und A321neo gefragt, so wurden zunehmend auch wieder neuere Exemplare des Typs A320ceo reaktiviert - darunter der Airbus "Weiden". Am Mittwochnachmittag, 24. Juni, durfte er den "Heimflug" zur Basis Frankfurt/Main antreten.
Während der Name "Weiden in der Oberpfalz" wieder quer durch Deutschland und Europa geflogen wird, müssen sich die meisten anderen Namenspaten noch gedulden und auf bessere Zeiten hoffen. Der Großteil der Lufthansa-Flotte steht weiter am Boden, zahlreiche Maschinen dürften noch über Monate hinweg oder länger geparkt bleiben. Manche Jets werden wohl nie wieder in Dienst gehen und früher ausgemustert als ursprünglich vorgesehen.
Ein Kandidat für eine baldige Rückkehr ist der Regionaljet vom Typ Bombardier CRJ900 mit dem Kennzeichen D-ACNA und dem Taufnamen "Amberg". Diese im Jahr 2009 gebaute Maschine der Lufthansa CityLine ist seit 22. März in Frankfurt geparkt. Der dritte "Oberpfälzer" in der Konzernflotte, der Lufthansa-Airbus A321-100 D-AIRT "Regensburg", war seit 10. März zunächst auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld abgestellt. Seit Anfang Juni ist der 23 Jahre alte Airbus bis auf weiteres in Budapest geparkt.
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