An der OTH wurde am Donnerstagabend die dritte Ausstellung der Reihe Kunst & Wissenschaft eröffnet. Sie zeigt grafische Studien von Amelie Graf. Die Designerin aus Regensburg gibt in Weiden einen seltenen Einblick in ihre gefühlvolle Seite und veranschaulicht in ihren Werken die Wissenschaft der Psychologie. Die Ausstellung wird noch bis März zu sehen sein. "Die Bilder beleuchten im Prinzip einen Teil meiner eigenen innersten Psychologie, die ich auf die Bilder übertragen habe", unterstrich die Künstlerin. Sie sprach von einem "intuitiven Prozess in der Entstehung".
Abgebildet seien Emotionen, die sie umtrieben. Sie betrachte ihre Arbeit als Flow-Prozess, als ein Abschließen mit ihrer jeweiligen Emotion, die sie umgetrieben habe. Dabei arbeitete die studierte Produktdesignerin mit Pastell, Aquarell und Tusche. Die Kunst war ihr in die Wiege gelegt worden. Ihr Vater ist Bildhauer und unterrichtete an der Fachoberschule im Fach Gestalten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von DJ JoCrisWasGeht.
Den Hintergrund der Schau erläuterte die Psychologin und OTH-Professorin Simone Orlowski mit einer kurzen Einführung in die unterschiedlichen Fachrichtungen der Psychologie. Dabei fahndete sie auch nach kulturellen Gemeinsamkeiten. "Psychologen beobachten, hören zu, schauen voraus und versuchen Verhaltensmuster zu kontrollieren." Oft genug unter Anwendung alter Experimente. So wolle die Psychologie einwirken, dass keiner blind irgendwelchen Autoritätspersonen nachlaufe. Als Beispiele nannte sie die negative Ausübung von Macht, aber auch den Bystander Effekt: "Je mehr Leute an einem Platz sind, wo ein Mensch Hilfe braucht, desto weniger wird Hilfe angeboten."
Um den Bogen zu Graf zu spannen: Kunst wahrzunehmen sei nicht nur sie zu hören oder zu sehen. "Die Kunst muss aufgenommen werden." Sie sei Leidenschaft und helfe dem Betrachter sich emotional auszuleben. Es gebe ganz viele Studien, die bestätigt hätten, dass das Betrachten von Kunstwerken das Gehirn stimuliere und zu zehn Prozent stärker durchblute.
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