Weiden in der Oberpfalz
15.09.2023 - 15:44 Uhr

Lauter Protest gegen AfD-Kundgebung in Weiden

Die Weidener AfD stellt auf dem Oberen Markt ihre Kandidaten vor. Mehrere Gegendemonstranten stören die Kundgebung. Und ein bekannter Rechtsradikaler stört die Störer.

Der Weidener Kreisverband der "Alternative für Deutschland" hatte für Donnerstagabend zu einer Kundgebung eingeladen. Grund der Veranstaltung auf dem Oberen Markt: "Wir sind hier, um unsere Kandidaten vorzustellen", wie Kreisvorsitzender Roland Magerl erklärte. Und das taten sie auch, unter Moderation von Landtagsabgeordnetem Stefan Löw: Zuerst Manfred Schiller (Bezirkstagskandidat), dann Abgeordneter Roland Magerl (Landtagskandidat) sowie die ehemalige Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner. Zum Schluss kam noch Kolumnist und Ex-FPÖ-Mitglied Gerald Grosz auf die Bühne. Mit der Anzahl an Besuchern zeigt sich Magerl sehr zufrieden. "Mehr geht immer, aber ich bin schon sehr glücklich, wie viele gekommen sind."

Gekommen ist aber auch das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte. hatte auf seiner Facebook-Seite zu einer Gegendemonstration aufgerufen. SPD und Linke bewarben die Versammlung in den sozialen Medien. Ziel der Gegendemo: Warnen vor der Weidener AfD. "Der Kreisverband hier ist besonders radikal. Der Vorsitzende hat die Erfurter Resolution unterschrieben", erklärt Veranstalter Thomas Wipper. Damit meint er ein AfD-Schriftstück aus dem Jahr 2015, in dem sich die Unterzeichner einem radikaleren Kurs verschrieben.

Mit lauter Musik, Sprechchören und Pfiffen versuchten die Demonstranten, auf sich aufmerksam zu machen und die AfD-Kundgebung zu stören. Rund 50 Personen hatten sich laut Wipper im Vorfeld zur Gegenkundgebung angemeldet, mehr als 60 waren es schlussendlich.

Auch die rechtsradikale Szene-Größe Patrick Schröder war vor Ort. Mit einem Mikrofon in der Hand stellte er sich vor die Gegendemonstranten, ging auf sie zu und provozierte. Sein Kameramann filmte ihn dabei. Die Gegendemonstranten versuchten daraufhin, ihn zurückzudrängen. Polizisten trennten beide Seiten recht schnell, um eine Eskalation zu verhindern. Fragen zu sich und seinem Auftritt ließ er unkommentiert. Mit Oberpfalz-Medien wollte er nicht sprechen. Neben diesen und mehreren kleinen Wortgefechten verlief die Kundgebung friedlich. Das bestätigte auch die Polizei.

 
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