Die erreichten 5,5 Prozent stimmen Sonja Schuhmacher (Bündnis 90/Die Grünen) nicht froh. Persönlich habe sie sich mehr erhofft. Auch kann das Ergebnis nicht an den landes- und bundesweiten Trend der Grünen anknüpfen. "Weiden hinkt hier hinterher", sagt Schuhmacher. Sie hätte sich seitens der Wähler mehr Aufmerksamkeit für die Klimakrise und ihre Folgen gewünscht. Denn das Artensterben sei nicht umkehrbar. Schuhmacher setzt nun auf ein besseres Ergebnisse im Stadtrat und hofft hier auf mehr Sitze als die bisherigen drei.
Sonja Schuhmacher enttäuscht
Ob man mit einem prominenten OB-Kandidaten mehr Prozente geholt hätte, weiß sie nicht. "Wir arbeiten mit dem, was wir haben, und das alles ehrenamtlich. Wir konnten auch nicht mehr Zeit und Geld in den Wahlkampf investieren." In der bevorstehenden OB-Stichwahl habe man sich noch nicht auf einen der Kandidaten festgelegt. "Wir werden zwei, drei Fragen an Meyer und Zeitler formulieren, die sich dann sozusagen durch die Antworten selbst empfehlen können", sagt Schuhmacher. Gerade einmal fünf Parteimitglieder saßen am Wahlabend in der Taverne "Kostas" beisammen. Das war dem Coronavirus geschuldet.
Stimmung bei der Partei Die Linke gut
Die Linke tritt zum ersten Mal bei den Stadtratswahlen in Weiden an. Ali Daniel Zant (Die Linke) erreicht als OB-Kandidat 2,5 Prozent. "Immerhin besser als die FDP 2014", ist Zant zufrieden. Er sieht auch die "kleinen Zahlen als Erfolg". Gemeinsam mit rund 30 Parteimitgliedern verfolgt er im Hotel "Bräuwirt" am Bildschirm die Auszählung. Die Stimmung sei "sehr gut". Mit dabei ist auch ein Filmteam der Partei Die Linke aus Berlin, die den Weidener drei Tage lang im Wahlkampf begleitete.
Zant hofft nun auf die Auszählung der Stadtratsstimmen. "Auf den 2,5 Prozent bauen wir auf. Wir wollen Fraktion werden", heißt das hehre Ziel. Die OB-Stichwahl werde interessant. "Jens Meyer wird wohl die Stimmen der Linken und auch der Grünen brauchen", so Zant. Erste Gespräche sollen am heutigen Montag aufgenommen werden.
FDP gibt keine Empfehlung
Mit seinen sieben Prozent zeigt sich der FDP-Kandidat Christoph Skutella "sehr zufrieden". Vorher habe er sich gesagt, angesichts der "gesamtpolitischen Gemengelage" werte er "alles über fünf Prozent" als Erfolg. Der Landtagsabgeordnete räumt allerdings auch ein, dass er sich in den letzten, von der Coronakrise geprägten Tagen nur wenig mit Kommunalpolitik beschäftigt habe. Eine öffentliche Empfehlung für einen der beiden Stichwahl-Kandidaten wollte er am Sonntagabend noch nicht abgeben. Diese Frage werde er mit dem Parteivorstand und den künftigen FDP-Stadträten am Montagabend erörtern, wenn die Ergebnisse analysiert seien.
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