Das war das Jahr 2021 in Weiden und im Landkreis Neustadt

Weiden in der Oberpfalz
30.12.2021 - 10:18 Uhr
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Corona, eh klar. Aber war da sonst noch was? Tatsächlich jede Menge: Die vergangenen 12 Monate bescherten zahlreiche andere Themen, die in Weiden und dem Landkreis nachwirken. Eine subjektive Auswahl.

Die Bäume neben der Bundesstraße 470 bleiben, denn auch das geplante Weidener Gewerbegebiet bleibt – weg nämlich.

Wald statt Weiden-West IV

Februar: Nix wird es aus dem Gewerbegebiet West IV in Weiden. Beim Bürgerentscheid stimmen mehr als 65 Prozent für den Walderhalt. Direkt entscheiden die Bürger im weiteren Jahresverlauf auch in Parkstein (55 Prozent für drei Windräder) und in Windischeschenbach, dort aber denkbar knapp: 50,1 Prozent wollen den Neubau der Schule, 49,9 die Generalsanierung.

Dieser Protest sitzt: 1100 leere Stühle in Weidens Fußgängerzone

Ein Meer von Stühlen vor dem Alten Rathaus.

März: Ein ebenso beeindruckender wie bedrückender Protest: Der Weidener Einzelhandel und die Gastronomie stellen 1100 leere Stühle auf den Oberen Markt. Damit machen sie deutlich, wie viele Beschäftigungsverhältnisse in der Innenstadt durch die Coronapandemie auf dem Spiel stehen. 350 Hüte, die auf den Stühlen verteilt sind, symbolisieren zudem all jene Arbeitsplätze, die der Lockdown bereits gekostet habe. Die Aktion ist bundesweit einmalig.

Landkreis Neustadt zahlt Katzenkastration

Der Landkreis nimmt sich streunender Katzen an.

März: Es ist eine der meistbeachteten Entscheidungen des Kreistags: Der Landkreis Neustadt/WN beschließt, 8500 Euro für die Kastration streunender Katzen bereitzustellen. Damit wurden in wenigen Monaten über 100 Tiere kastriert. Das Projekt wird 2022 auf 12.500 Euro aufgestockt. (phs)

Brunnen unter Wasser

Überschwemmungen in Windischeschenbach.

Juni: Anderswo fallen gerade mal ein paar Tropfen, doch Windischeschenbach bekommt die volle Ladung ab. Starkregen lässt den Rumpelbach über die Ufer treten. 25 Keller muss die Feuerwehr leerpumpen. Und auch die Brunnen-Baustelle am gerade entstehenden „Zoigleck“ in der Braugasse ist längst nicht bereit für so viel Wasser. Ein weiteres Unwetter trifft die Stadt nur vier Tage später.

Kultur-Comeback unter freiem Himmel

"Soul Station No. 10" starten nach dem Kultur-Lockdown durch.

Juli: Mit Volldampf aus dem Lockdown: Im Sommer kommt endlich auch die Kultur auf Touren. Auf der Grafenwöhrer Schönbergbühne startet „Soul Station No. 10“ durch. Im Schlossgarten der Friedrichsburg Vohenstrauß lässt das Landestheaters Oberpfalz „Die „Kuh Rosmarie“ von der Leine. Und das Sündikat lädt zum Abtanzen in den Innenhof der Weidener Regionalbibliothek ein. Alles unter Beachtung von Abständen und Hygieneregeln. Auch anderswo hauchen Open-Air-Konzerte und -Aufführungen der Kultur neues Leben ein – bevor im Herbst immer weniger und im Winter fast gar nichts mehr geht.

Schwein gehabt

Edgar, das Hängebauchschwein.

Juli: Mehrfach büxt Hängebauchschwein Edgar in Flossenbürg aus. Zur Strafe droht ihm die Schlachtbank. Sein Herrchen lässt dann doch Gnade walten, verbessert das Gehege – und RTL dreht einen TV-Beitrag drüber.

Aufrüttelnder Strafprozess um Tod im Flutkanal

Die Stelle, an der ein junger Mann ertrank.

Vor dem Landgericht Weiden geht der sogenannte Flutkanal-Prozess nach 18 Verhandlungstagen zu Ende. Ein 25-Jähriger aus Sulzbach-Rosenberg wird zu 5,5 Jahren Haft verurteilt, eine 22-Jährige aus Weiden zu 4,5 Jahren und ein 24-Jähriger Sulzbacher zu einer Bewährungsstrafe. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass das Trio am 11. September 2020 nach einer Zechtour einem betrunkenen Freund, der in den Flutkanal gefallen war, nicht geholfen hat. Dieser Freund ist allem Anschein nach vor den Augen des Trios ertrunken. Gegen das Urteil legen die Verteidiger des 25-Jährigen und die der Frau Revision ein. Sie verlangen Freispruch. Auch die Eltern des Ertrunkenen rufen die nächste Instanz an. Ihnen sind die Strafen zu niedrig. Über all dies dürfte der Bundesgerichtshof im Frühjahr 2022 entscheiden. (phs)

Daniel gibt Gas für Hilfsbedürftigen

Daniel Zupfer mit seinem Wagen.

August: Einer unserer Helden des Jahres. Als ein verwirrter Mann in Weiden strandet und die Polizei nicht hilft, fackelt Daniel Zupfer nicht lang. Der 23-Jährige chauffiert den Hilfsbedürftigen fast 400 Kilometer weit zu dessen Zuhause bei Frankfurt am Main. Respekt!

Ziegler-Group expandiert in Hütten und Weiden

Bei Hütten entsteht das neue Ziegler-Werk.

August: Die Ziegler-Group Plößberg gibt bekannt, dass sie ein Holzfaserdämmplatten-Werk in Hütten baut. Wenig später sind bereits 43 Hektar gerodet. Naturschützer sind skeptisch. Im neuen Werk sollen 100 Arbeitsplätze entstehen. Im November erweitert Zeigler sein Firmenportfolio um das Weidener Traditionsunternehmen Eisen-Knorr. Eine Weidener Institution hat Ziegler bereits auf Vordermann gebracht. Mit Sponsorengeld aus Plößberg spielen die Blue Devils in der Oberliga-Süd 2021 mit Chancen um den Aufstieg mit. (phs)

Beifall für den Bundeskanzler in spe

Wahlkampf-Endspurt. Olaf Scholz bekommt Beifall unter anderem von OB Jens Meyer (vorne) und Bundestagsabgeordnetem Uli Grötsch (links).

September: Eben noch als Wahlkämpfer in Weiden, jetzt als Chef im Kanzleramt: Bei der Kundgebung im Max-Reger-Park applaudierten SPD-Mann Olaf Scholz rund 1000 Besucher.

Chefwechsel bei der Kliniken AG

Dr. Thomas Egginger (links) geht, Michael Hoffmann wird neuer Vorstand.

Oktober: Die Kliniken Nordoberpfalz AG trennt sich von Vorstand Dr. Thomas Egginger. Grund: „Erhebliche Differenzen“ wegen des künftigen Kurses. Nachfolger wird Sanierer Michael Hoffmann, zuletzt Seniormanager des Bayreuther Beratungsunternehmens Oberender.

Große Sprünge für die Jugend

Auf der neuen Skate-Anlage beim Juz geht's ab.

November: Na also, geht doch! Fünf Jahre lang kämpfen zwei Skater, Michael Ringer und Christian Neidhardt, für eine neue Anlage am Jugendzentrum. Ihre Petition ist erfolgreich, die Stadt macht 410.000 Euro locker. Und Weiden hat jetzt laut Kennermeinung eine der spannensten Skate-Landschaften in ganz Deutschland.

Ofen aus in Neustadt/WN

Der Kamin fällt - nach und nach.

Dezember: Die Altlastensanierung bei den Bleikristallbrachen kommt in Gang. Bei der ehemaligen Firma Tritschler in Neustadt/WN verschwindet der Kamin: Er wird Stein für Stein abgetragen.

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