Zwei Tage vor dem ersten Play-off-Finale gegen die Starbulls Rosenheim herrscht in Weiden Ausnahmezustand. Der wahnsinnige Auflauf am Dienstag rund um den Ticket-Vorverkauf für die beiden garantierten Heimspiele der Blue Devils ist auch den Spielern nicht verborgen geblieben. "Wenn man diese Massen sieht und auch die Euphorie in der ganzen Stadt beobachtet, dann pusht uns das natürlich ungemein", sagte Luca Gläser in der neuen Folge des Devils-Podcasts "Powerplay".
Noch herrscht beim Stürmer "pure Vorfreude", doch am Spieltag "wird sich das in Anspannung umwandeln". Auch wenn der 24-Jährige dreifacher Deutscher Junioren-Meister mit Adler Mannheim und deutscher Junioren-Nationalspieler war, sind die Finalspiele für Gläser die größten Spiele seiner bisherigen Karriere. "Es geht um etwas, es geht um den Aufstieg, wir können etwas erreichen. Unsere Mannschaft wurde für dieses Ziel zusammengestellt. Diese Spiele haben schon eine enorme Bedeutung für mich."
Für eine erfolgreiche Final-Serie und den daraus resultierenden DEL-2-Aufstieg sieht Gläser auch den kleinen, leistungstechnischen Ruckler im Halbfinale gegen die Saale Bulls Halle durchaus als positiv für die Rosenheim-Duelle an. "Das war wichtig, dass wir auch einmal eine Partie verloren haben. Wie wir damit umgegangen sind, wie wir die richtigen Lehren daraus gezogen haben und dann die entsprechende Reaktion in Spiel vier gezeigt haben, kann fürs Finale Gold wert sein." Den Experten landauf und landab, die das Momentum eher aufseiten der Starbulls verorten, entgegnet der selbstbewusste Weidener Torjäger: "Wenn wir unseren Stiefel über jeweils 60 Minuten durchziehen, dann kann es nur einen Sieger geben."
In einem Endspiel, in dem sich die beiden Kontrahenten nach vier Hauptrunden-Duellen in- und auswendig kennen, wird es auch darauf ankommen, wessen "Stiefel" besser sitzt. Überraschungsmomente sind so gut wie ausgeschlossen, Kleinigkeiten werden den Ausschlag geben. "Natürlich können wir gerade in Über- oder Unterzahl immer etwas anpassen und optimieren. Aber wir sind zu Hause eine Macht, auch wenn wir jetzt gegen Halle einmal eine Partie verloren haben. Unsere Fans und die Stimmung in unserer Halle werden uns durch dieses Finale tragen", sieht Gläser den Heimvorteil als (mit-)entscheidendes Kriterium an.
Und dann wäre da ja auch noch das Ritual des Devils-Stürmers, das Erfolg versprechen soll: "Ich trage die ganze Saison über immer die gleiche Unterhose, in jedem Training und bei jedem Spiel. Die wird natürlich immer gewaschen, aber mit der hatten wir bislang sehr viel Erfolg." Na dann kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. Noch stehen maximal fünf Spiele bis zum Erreichen des großen Ziels an. Und bis Gläsers Unterhose den Weg in den Müll oder doch ins noch zu bauende Museum der Blue Devils Weiden findet.
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