Ein Sieg fehlt noch, ein Erfolg noch vor vermutlich erneut ausverkaufter Hans-Schröpf-Arena am Mittwochabend (Beginn um 20 Uhr) gegen die Saale Bulls Halle, einmal noch "Kämpfen bis zum Ende" – dann ziehen die Blue Devils Weiden ins Play-off-Finale um den Aufstieg in die DEL2 ein. Zu viele Gedanken an eine mögliche Final-Serie allem Anschein nach gegen die Starbulls Rosenheim (führen im Parallel-Halbfinale gegen den Nord-Meister Hannover Scorpions ebenfalls mit 2:0) stehen bei den Blue Devils allerdings noch auf dem Index.
"Dafür sorgt schon unser Trainer, dass wir den Fokus nicht aus den Augen verlieren. Und der liegt in den Play-offs immer auf dem nächsten Spiel. Aber auch wir Spieler wissen genau, dass das gegen Halle noch einmal ein ganz harter Kampf wird", sagte Ralf Herbst in der neuen Folge des Devils-Podcasts "Powerplay". Das Weidener Urgestein (trägt seit 2013 das Trikot der Blue Devils) blickte einen Tag vor dem dritten Halbfinalspiel der Krönung seiner Zeit in der Oberpfalz entgegen. Ohne es tatsächlich auszusprechen, weil zu viele Final-Gedanken ja verboten sind, hat sich Herbst bereits mit dem Sprichwort auseinandergesetzt, wonach man aufhören solle, wenn es am schönsten ist. "Diese Gedanken gibt es", sagte der 37-Jährige lediglich zu einem möglichen Karriereende nach der aktuellen Saison.
Herbst und die Strafminuten
Dass der Verteidiger bis dahin aber noch vor Ehrgeiz sprüht, das bekam auch ein Hallenser Gegenspieler zu spüren, der meinte, er könnte in Spiel zwei am Ostermontag allzu rabiat mit dem Weidener Veteran umspringen. "Das sind Play-offs. Ich habe vorher etwas ins Gesicht bekommen, dann wollte ich einfach schauen, wie er auf meine Antwort reagiert, aber da hatte er nicht recht viel zu erwidern", nahm Herbst seinen Kampf Mitte des zweiten Drittels relativ locker. Diese "kleine Meinungsverschiedenheit" stand symptomatisch für den Abnutzungskampf, den sich beide Kontrahenten in Halle lieferten.
Nachdem die Blue Devils beim ersten Vergleich in Weiden noch mit "eigentlich unglaublichen" (O-Ton Herbst) null Strafminuten ausgekommen waren, setzten die Saale Bulls in heimischer Halle auf eine viel nickligere Spielweise und das Play-off-erprobte Mittel der Provokation. "Darauf waren wir vorbereitet, damit rechnen wir auch am Mittwoch wieder. Halle stand nach der Niederlage bei uns unter Druck. Wenn du auch das Heimspiel verlierst, dann ist es immer noch nicht unmöglich, aber schon sehr schwer, um noch weiterzukommen."
Terminprobleme beim Finale
Nach der 2:3-Pleite reisen die Saale Bulls mit noch größeren Druck zum zweiten Mal in die Oberpfalz. "Wir wollen schon erreichen, dass die Blue Devils am Freitag noch einmal zu uns kommen müssen", hatte Halles Trainer Marius Riedel angekündigt. Die Weidener werden ihrerseits alles daran setzen, um genau dies zu verhindern, und um bis zum ersten Finalspiel am Freitag, 21. April, ein paar Tage mehr zur Regeneration nutzen zu können.
Oder, um zu lernen. Eine mögliche Final-Teilnahme brächte für Ralf Herbst eine Termin-Kollision mit sich. "Ich mache gerade eine Umschulung und habe am 25. und 26. April Prüfung, da ist auch das dritte Spiel in der Final-Serie angesetzt, hoffentlich haben wir da ein Heimspiel", hofft Herbst insgeheim auf ein Finale gegen die Starbulls Rosenheim. Dann würden die Blue Devils nämlich Heimrecht genießen, während das gegen die Hannover Scorpions nicht der Fall wäre. Aber stopp! Nicht zu viele Gedanken an ein mögliches Finale verschwenden. Erst am Mittwoch noch den dritten und letzten Schritt dorthin gegen die Saale Bulls Halle gehen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.