Es ist keine sonderlich große Überraschung, dass die Spieler der Blue Devils Weiden als Dominatoren der Eishockey-Oberliga Süd auch bei den unzähligen Statistiken mit ganz vorne dabei sind: Tore, Vorlagen, Überzahleffizienz, erfolgreiche Unterzahl, Schüsse pro Partie, Fangquote – es gibt im Eishockey nichts, das nicht statistisch festgehalten wird.
In der Fairplay-Wertung allerdings, da rangieren die Blue Devils an drittletzter Stelle, sie haben bislang die drittmeisten Strafminuten kassiert. 230 Minuten verbrachten die Weidener Akteure bereits auf der Strafbank, nur die Kollegen aus Bayreuth (245) und Peiting (253) saßen noch öfter draußen.
"Das kann man von zwei Seiten aus betrachten: Einerseits könnte man sagen, dass wir nicht fair spielen, andererseits kann es aber auch ein Zeichen an unsere Gegner sein, dass da nicht nur ein Team kommt, dass gut Eishockey spielen, sondern auch hart spielen kann, wenn es einmal nötig sein sollte", sagte Vladislav Filin in der neuen Folge des Devils-Podcasts "Powerplay". Aus den Äußerungen des Neuzugangs von den Dresdener Eislöwen war dabei schon herauszuhören, dass er eher zu letzterer Argumentation neigt, die seinem neuen Team eine durchaus "körperbetonte Spielweise" attestiert.
Der 28-jährige Mittelstürmer hat sich mittlerweile prächtig bei den Blue Devils eingelebt und glänzt als konstanter Punktesammler. Mit 26 Punkten (12 Tore/14 Vorlagen) ist er der zweitbeste Scorer der Weidener, hinter Tyler Ward mit 33 (11/22). Gemeinsam mit Neal Samanski, 24 Punkte (11/13), bildet dieses Trio die bislang punktbeste Devils-Sturmreihe. "Wir ergänzen uns sehr gut, weil wir eigentlich völlig andere Spielertypen sind", sagte Filin. Samanski sei ein "überragender Scheiben-Rückeroberer", Ward dagegen der Kreative, "den man einfach laufen lassen muss". Und wie charakterisiert sich Filin selbst? "Ich bin irgendetwas dazwischen."
Der gebürtige Russe, der in Berlin aufgewachsen ist, hat den Wechsel aus seiner "Wahlheimat Dresden" in die Oberpfalz bislang nicht bereut. "Ich möchte hier Teil von etwas ganz Besonderem sein." Und um dieses Besondere zu erreichen, dafür dürfen die Blue Devils auch im hinteren Drittel der Fair-play-Wertung in der Oberliga Süd liegen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.