Weiden in der Oberpfalz
27.11.2025 - 10:00 Uhr

OTon: Wäsche ist immer für dich da

Warum vermisst Redakteurin Lisa Sebald den Sommer? Weil die Wäsche nicht drei Tage braucht, um zu trocknen. Einer von vielen Gedanken, die auch nur Erwachsene haben können.

Im Winter gehört der Wäscheständer in Lisa Sebalds Wohnung zur Inneneinrichtung: Sobald die Wäsche trocken ist, folgt schon die nächste. Symbolbild: Jens Kalaene/dpa
Im Winter gehört der Wäscheständer in Lisa Sebalds Wohnung zur Inneneinrichtung: Sobald die Wäsche trocken ist, folgt schon die nächste.

Wenn im Freundeskreis diskutiert wird, ob das Leben als Kind oder als Erwachsener besser ist, bin ich definitiv für das Erwachsensein. Eigene Wohnung, eigenes Geld, eigene Urlaubsplanung, viele Konzerte und vor allem: keine Schule. Ich genieße das Leben als mittlerweile 31-Jährige und habe auch keine Angst vor dem Älterwerden. Was mir allerdings Angst macht, ist, dass elektrische Geräte in unserem Haushalt plötzlich den Geist aufgeben. Besonders wertvoll ist unsere Waschmaschine. Tagelang nicht waschen können, ist für mich undenkbar. Wir sind nur zu zweit, aber wie viel Kleidung kann sich bitte innerhalb von wenigen Tagen ansammeln? Dazu kommen Handtücher und Bettwäsche. Wie viele Waschmaschinen und Wäscheständer besitzen eigentlich Großfamilien? Zwei, drei, vier, fünf?

Im Sommer ist das alles gar kein Problem – auch in der Wohnung trocknet die Wäsche schnell. Doch im Winter wird der Wäscheständer schnell zum integrierten Möbelstück. Sobald die dicken Pullover und Hosen nach drei Tagen auch wirklich trocken sind, folgt die nächste Ladung Wäsche. Vielleicht sollte ich mir doch mal einen Trockner zulegen? Als Kind habe ich mir nie Gedanken um Wäsche gemacht, jetzt schicke ich sogar Fotos meines vollen Wäscheständers an meine beste Freundin – mit den Worten: „Falls du dich mal einsam fühlst: Wäsche ist immer für dich da.“ Das ist also auch das Erwachsensein, was? Gut, dass ich meine Kleidung nicht bügle und mir dadurch immerhin viel Zeit und Arbeit spare.

Apropos technische Geräte, die kaputtgehen können: Mein Freund und ich besitzen seit diesem Jahr zwei Staubsauger. Nachdem einer im Frühjahr schlapp gemacht hatte und in die Reparatur musste, brauchte ich für die Übergangszeit natürlich Ersatz. Ein bisschen übertrieben? Vielleicht. Hätte es gereicht, meinen alten Staubsauger, der sich irgendwo im Keller meiner Mama befindet, auszuleihen? Vermutlich. Will ich aber nur noch mit einem kabellosen Staubsauger saugen? Auf jeden Fall. Immerhin haben wir weder Thermomix, noch Heißluftfritteuse oder Standmixer – andere Elektrogeräte bleiben unserem Haushalt also fern. Viele Dinge weniger, die kaputtgehen können. Mittlerweile ist übrigens der Ersatz-Staubsauger in der Reparatur. Kann ich nur hoffen, dass in Zukunft nicht beide Staubsauger zur selben Zeit ausfallen.

Weiden in der Oberpfalz05.09.2024
Oberpfalz15.02.2024
Hintergrund:

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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