Illschwang
24.03.2022 - 13:27 Uhr

Amberg-Sulzbacher Gastronomen haben Corona abgehakt

Aufbruchstimmung beim Dehoga-Kreisverband Amberg-Sulzbach: Neben einem stark verjüngten Vorstand zeigte das bei der Kreisversammlung auch der Ausblick auf die Zeit nach der Pandemie. Hier gerieten die Ukraine-Flüchtlinge in den Blick.

Der Kreisverband Amberg-Sulzbach des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) traf sich zur Kreisversammlung im Landhotel Weißes Ross in Illschwang, das vom Dehoga-Bezirksvorsitzenden Hans-Jürgen Nägerl geleitet wird. Sowohl Nägerl als auch Kreisvorsitzender Norbert Stöckl blickten optimistisch in die Zukunft der Branche. Nach den starken Einschränkungen durch die Pandemie gelte es, in die Betriebe zu investieren, meinte Nägerl. Schließlich wolle man wieder Erträge erwirtschaften.

Der 2. Vizepräsident des Dehoga Bayern, Andreas Brunner, sprach das Personal an, das während der Pandemie im größeren Umfang abhandengekommen sei. Jetzt müsse man junge Leute als Arbeitskräfte gewinnen. Die neue Ausbildungsordnung, die am 1. August in Kraft tritt, biete gute Chancen, Interessenten für die Möglichkeiten im Hotel- und Gastronomiebereich zu begeistern. Besonders wies Brunner auf den neuen Zweig der Fachkraft Küche hin. Dieser sei vor allem für Migranten und sozial Schwache gedacht. Nach zwei Jahren könne eine Ausbildung zum Koch angeschlossen werden.

Lange Fahrt zur Berufsschule

Bei der Berufsschulausbildung kritisierte Brunner, dass alle Lehrlinge aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach zur Schule nach Wiesau fahren müssen – eine Strecke von etwa 100 Kilometern. Es müsse langfristig eine Möglichkeit in der Region geschaffen werden.

Begriffe wie "Topausbildung" und "Toparbeitgeber" sollten noch stärker betont werden, meinte Brunner, "weil der Einfluss der Eltern auf die Berufswahl des Kindes nicht unerheblich ist". Zur Ausbildung werde es eine neue digitale Kampagne geben.

Der Landesgeschäftsführer des Dehoga Bayern, Thomas Geppert, betonte zur Verbandsarbeit im Zeichen von Corona, im Kampf um die Hygienebedingungen habe man Maximales erreicht. Nie habe man bei den Verhandlungen etwas gefordert, was überzogen gewesen wäre. Mit Ministerpräsident Markus Söder habe sich im Laufe der Gespräche eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ergeben.

Chance für Ukraine-Flüchtlinge

Der Geschäftsführer nahm auch Bezug auf die Flüchtlinge aus der Ukraine. Viele von ihnen wollten arbeiten, was man unterstütze. Als höchst erfreulich wertete er, dass bisher 180 Dehoga-Betriebe bereit gewesen seien, Flüchtlinge kostenfrei aufzunehmen. Geppert plädierte dafür, trotz des Krieges nicht alle Veranstaltungen abzusagen. Im Speziellen kritisierte er die Absage des Starkbieranstichs auf dem Nockherberg.

Lothar Billert von der Bayernwerk Natur GmbH sprach über effiziente Energielösungen für Hotel- und Gastronomiebetriebe. Grundsätzlich müsse man von fossilen Brennstoffen wegkommen. In der gegenwärtigen weltpolitischen Situation gehe es um einen Balanceakt, die möglichen Energieformen bestmöglich zu bündeln.

Junge Kräfte in Verantwortung

Kassier Peter Pesold erläuterte die Einnahmen und Ausgaben seit 2019, da 2020 und 2021 die Kreisversammlungen ausgefallen waren. Bei den Neuwahlen wurde Vorsitzender Norbert Stöckl in seinem Amt bestätigt. Die weiteren Positionen wurden durch junge Kräfte besetzt und neu geschaffen: 1. stellvertretender Vorsitzender Nicolas Luber, 2. stellvertretender Vorsitzender Mathias Seliger, Schriftführerin Susanne Richthammer, 1. Kassier Peter Pesold, stellvertretender Kassier Andreas Laurer, Beisitzer Michael Lier (Arbeitskreis "Junge Gastronomie"), Stefan Rehaber (Gastronomie) und Konstantin Schatz (Hotellerie), Kassenprüfer Christine Lotter und Michael Sperber.

Verabschiedet wurden die bisherige Schriftführerin Ute Schatz (mit einem Blumenstrauß) sowie die stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Rainer Heldrich und Stefan Rehaber. Für beide gab es ein spezielles Dehoga-Emailleschild. Alle drei hatten nicht mehr kandidiert. Ferner gab es Ehrungen für Treue zum Dehoga-Kreisverband: Hans-Rainer Heldrich für 40 Jahre als Person und 70 Jahre als Betrieb (Hotel-Gasthof Goldener Greif, Edelsfeld) sowie Klaus Luber für 50 Jahre als Betrieb (Gasthof zum Wulfen, Sulzbach-Rosenberg).

"Es ist höchst erfreulich, dass bisher 180 Dehoga-Betriebe bereit gewesen sind, Flüchtlinge aus der Ukraine kostenfrei aufzunehmen."

Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Dehoga Bayern

Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des Dehoga Bayern

 
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