Er heult und rüttelt an den Fenstern, doch von größeren Schäden durch den Sturm "Ylenia" ist die Oberpfalz zunächst verschont geblieben. Etliche umgestürzte Bäume, viele davon in den frühen Morgenstunden, meldet das Polizeipräsidium der Oberpfalz. Die B299 etwa war am Vormittag zwischen Krummenaab und Falkenberg gesperrt, weil Bäume auf der Fahrbahn lagen. Dasselbe galt für die B22 zwischen Kirchendemenreuth und Krummenaab. Beide Straßen sind wieder freigegeben. Kurz darauf brachten umgeknickte Bäume den Verkehr auf der Staatsstraße zwischen Friedenfels und Poppenreuth im Kreis Tirschenreuth zum Erliegen.
In Zehntausenden bayerischen Haushalten fiel über Nacht – ebenfalls wegen entwurzelter Bäume, die auf Leitungen stürzten – der Strom aus. Auch die Oberpfalz ist davon betroffen. Meist sei die Versorgung aber wiederhergestellt, heißt es von Bayernwerk Netz, einem der wichtigsten Anbieter im Freistaat.
Viele Schäden am frühen Morgen
Hinzu kommen Verkehrsunfälle, meist ohne Verletzte, mehrere verwehte Verkehrszeichen sowie ein Trampolin, das "Ylenia" herumwirbelte.. Allesamt Sachschäden, bestätigt die Pressestelle des Präsidiums. Betroffen sei die gesamte Oberpfalz, "von Tirschenreuth bis runter nach Regensburg", sagt eine Sprecherin gegenüber Oberpfalz-Medien. Allerdings sei das Gros der Schäden ab 6 Uhr entstanden. Gut möglich also, dass deren Zahl noch deutlich zunimmt.
Tatsächlich: Die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz (ILS) bilanziert am frühen Nachmittag: 54 Einsätze im Kreis Neustadt, 6 in Weiden. Für den Kreis Tirschenreuth standen am frühen Morgen 36 Einsätze zu Buche. Überall seien laut ILS aber "größere Schäden" bis jetzt ausgeblieben. In erster Linie ging es bei den Einsätzen um entwurzelte Bäume, umgeknickte Strommasten oder lose Lkw-Planen. Die Leitstelle ist seit 3 Uhr morgens mit zusätzlichen Kräften besetzt.
Abstand von Bäumen halten
23 Einsätze bis zum Donnerstagmorgen meldete die Feuerwehr Amberg-Sulzbach. Größtenteils entwurzelte Bäume. Einer fiel etwa nahe Hahnbach auf die Gleise der Bahnstrecke Nürnberg-Weiden. Mit leichten Verletzungen kam ein Autofahrer auf der Staatsstraße 2164 nahe der Abzweigung nach Aichazandt davon. Ein umstürzender Baum hatte seinen Wagen gestreift.
Der Deutsche Wetterdienst warnt allerdings weiterhin vor Unwettern mit orkanartigen Böen. Die Warnstufe 3 von 4 gilt zunächst bis 13 Uhr. Der DWD bittet, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Abstand von Bäumen, Gebäuden und Stromleitungen zu wahren. Es bestehe die Gefahr herabstürzender Äste oder Dachziegel. Von der Unwetterwarnung betroffen sind die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt/WN, Schwandorf, Amberg-Sulzbach sowie die Stadt Weiden.
Bahn informiert per Twitter und auf der Website
Nach zahlreichen Schäden durch den Sturm und vielen Zugausfällen am Donnerstagvormittag hat die Deutsche Bahn mit Aufräumarbeiten begonnen. Auch im Regionalverkehr kam es zu Zugausfällen und Verspätungen in vielen Bundesländern. Per Twitter und auf der Website informiert die Bahn über den aktuellen Stand.
Im Nordosten und Osten Bayerns fallen wegen des Sturms am Donnerstag Züge im Regionalverkehr aus. Betroffen sind zehn Regionalexpress-Linien in Franken und der Oberpfalz, wie die Deutsche Bahn Regio Bayern mitteilte.
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