Die 29-Jährige strebte mit ihrem Lehramts-Studium in Biologie und Chemie zunächst einen anderen Beruf an. Nachdem ihr hier der Bezug zum Fachwissen und zur Wissenschaft fehlte, sattelte sie für den Master-Abschluss auf den Studiengang „Biodiversität und Ökologie“ um. Noch vor der Abgabe ihrer finalen Master Arbeit bekam die Markleuthenerin (Kreis Wunsiedel) das Jobangebot als Rangerin im Naturpark Steinwald. „Die Stellenbeschreibung war so perfekt, da musste ich mich einfach bewerben“, erzählt Cornelia. Anfang Mai 2022 startete sie ins Berufsleben. Eingelernt wurde Cornelia Greiner von ihrem Kollegen und mit viel Eigeninitiative. „Es gibt zwar noch immer einige Ansprechpartner, die ich bisher nicht kennenlernen durfte, aber ich fühle mich jetzt nach knapp einem Jahr schon angekommen.“ Wie jeder Naturpark-Ranger in Bayern muss auch Cornelia in den ersten drei Jahren nach Jobantritt eine Fortbildung zum „Geprüften Natur- und Landschaftspfleger“ vollziehen: etwa ein dreiviertel Jahr in Blockunterricht und das neben dem Ranger-Beruf. Cornelia ist aktuell noch mittendrin und freut sich, wenn sie sich nach Abschluss komplett dem Steinwald widmen kann.
Der Alltag der Rangerin könnte nicht vielfältiger sein. Neben der Arbeit im Büro zum Vor- und Nachbereiten sowie dem Erarbeiten von Fortbildungen ist sie viel im Wald. Auch im Winter und an Wochenenden geht Cornelia Wanderwege ab, steht zum Austausch für Besucher bereit, führt Kinder- und Erwachsenen-Gruppen durch den Wald und übernimmt Tierzählungen. Dabei hat sie schon einige besondere Momente erlebt: „Ich durfte einmal einen Gartenschläfer, das ist ein Verwandter der Haselmaus, live sehen.“ Auch zwei Luchse konnte sie bereits aus der Nähe beobachten. „Das ist schon etwas besonderes und jedes Mal ein ganz toller Moment.“
Besonders die Aufklärungsarbeit am Menschen bedeutet Cornelia viel. So kommt ihr vor allem bei Schulgruppen ihr Lehramts-Studium zu Gute. Ebenso die Kommunikation mit Forstschutz und Waldbesitzern oder die Präsenz auf Messen nimmt einen Teil ihrer Arbeit ein. „Ein reiner Bürojob wäre einfach nichts für mich“, erklärt sie. Aber auch Konfrontationen mit Landbesitzern oder Besuchern, die ihre Hunde frei laufen lassen, bleiben nicht aus. „Freilaufende Hunde sind für die Waldtiere störend. Vor allem im ruhigen Winter ist das ein Problem“, konkretisiert sie. „Aber normalerweise lässt sich mit jedem reden. Wir wollen ja auch niemanden aus dem Wald vertreiben.“ Bei ihrer Arbeit im Wald trägt Cornelia eine Art Uniform. Die in Erdtönen gehaltene Arbeitskleidung schützt sie vor allen möglichen Wetterbegebenheiten und macht sie deutlich als Naturpark-Rangerin erkenntlich. Um das Thema „Nachhaltigkeit“ präsenter zu machen, berät Cornelia Landwirte bezüglich der Naturverträglichkeit ihrer Arbeitsweise oder nachhaltiger Formen der Landnutzung. Aktionen wie das gemeinsame Müllsammeln sind ebenso eine Maßnahme für den Umweltschutz. Zudem findet man Schilder, die das perfekte (Müll-)Verhalten im Wald erklären. Um den extrem trockenen Wald vor Bränden zu schützen, ist etwa das Rauchen von März bis Oktober verboten. Der bereits stattfindende Waldumbau macht den Wald vor Klimaschäden resistenter. Dazu werden passende Baumarten gepflanzt, die sich nach und nach ausbreiten. Diese machen den Wald standhafter für Umweltveränderungen. Auch privat handelt die 29-Jährige im Sinne der Umwelt: So hält sie ihren Konsum gering, setzt auf langlebige Kleidung, kauft gerne gebrauchte Bücher oder Elektrogeräte. Trennt Müll und vermeidet ihn so gut es geht. Auch bei ihrer Ernährung achtet sie auf regionale sowie biologisch erzeugte Lebensmittel und den Verzehr von möglichst wenig Fleisch.
Ein Wunsch an alle? „Jeder kann etwas für den Natur- und Klimaschutz tun. Dabei sollte sich jeder an die eigene Nase fassen und was ändern“, sagt Cornelia. „Man muss nicht überall mit dem Auto hinfahren oder täglich Fleisch essen.“ Denn die kleinen Veränderungen machen in der Summe den Unterschied.
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