Barbara Dietz reist als Vorstandsmitglied mit dem Verein "Hoffnung für Menschen e.V.“ nach Indien

Weiden in der Oberpfalz
22.06.2023 - 11:12 Uhr
OnetzPlus

Barbara Dietz ist seit fast zwei Jahrzehnten Teil von „Hoffnung für Menschen e.V.“. Sie arbeitet ehrenamtlich für die Organisation, die speziell Gruppen am Rande der Gesellschaft unterstützt.

Seit 2005 ist Barbara Dietz Mitglied von „Hoffnung für Menschen e.V.“ und ist dabei eine Stütze für die Hilfs bedürftigen in Südindien.

Durch zahlreiche Projekte unterstützt der Verein vor allem Witwen und Waisen in Südindien. Barbara ist dabei Teil des Vorstands und bereits 16 Mal mit der Organisation an die südlichste Spitze Indiens gereist, um vor Ort zu helfen.

Bereits 2004 wurde „Hoffnung für Menschen e.V.“ vom indischen Pfarrer Anthony Soosai in Weiden gegründet. Seitdem starteten zahlreiche Projekte für Witwen, Waisen, behinderte Männer und ganze Dörfer. Der Verein umfasst momentan etwa 290 Mitglieder – elf davon sind Teil des Vorstands. „Als ich Soosai gesehen habe, war das für mich ein Anstoß, beizutreten“, erzählt Barbara und lacht. „Er hat mich an meinen Vater erinnert.“ Die 64-Jährige mit indischen und schottischen Wurzeln lebt seit fast 40 Jahren in der Oberpfalz.

„Für mich ist Nächstenliebe ein ganz wichtiger Punkt: Wir helfen natürlich allen – Christen, Moslems und Hindus" zählt die gelernte Krankenschwester. Dabei entstehen Projekte wie etwa der Bau von Kinderdörfern, eine Näherinnen-Schule, eine technische Ausbildungsstätte und eine Unterkunft für männliche Behinderte. Ebenso initiierten die Mitglieder den Bau von Wasserbrunnen und auch die Corona-Hilfe nimmt einen großen Teil ein: 20.000 Menschen wurden mit Grundnahrungsmitteln sowie Gewürzen, Hygieneartikeln und Medikamenten ausgestattet. Dabei gilt für die Organisation immer: „Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dies alles funktioniert laut Barbara Dietz nur mit den Helfern vor Ort. Dank dem Organisations-Talent des indischen Partner-Teams, bestehend aus Pfarrern, Sozialarbeitern, Lehrern, Notaren sowie Ärzten, ist die Annahme neuer und die Durchführung bereits laufender Projekte möglich.

Zweimal jährlich reist eine Gruppe von 12 bis 30 Teilnehmern rund um Barbara Dietz, Vorstand Thomas Ebnet und Angelika Taube, nach Indien, um die zahlreichen Projekte in Augenschein zu nehmen und die Pflegekinder und -familien kennenzulernen. Dabei übernachtet die Gruppe in einer Unterkunft vom Bischof von Kottar. „Es ist sehr schlicht – keine Klimaanlage, nur ein kleines Handtuch für die 12 Tage – aber es reicht“, sagt Barbara und lacht. Für die Reisen werden keinerlei Vereinsgelder verwendet. Jeder Mitreisende übernimmt selbst die Kosten für seinen Aufenthalt. „Das sind etwa 1000 Euro für den Flug und 500 Euro für alles andere.“ Im Rahmen dieser Reisen findet unter anderem ein Treffen mit ehemaligen, erwachsenen Kinderdorfkindern statt. Zudem werden auch die Krankenschwestern-Schule und das Waisenhaus besucht. Aber auch Sightseeing und die Erholung am Kovalam-Beach stehen auf dem Programm.

„Nach Indien zu fliegen ist meine Motivation – das erdet mich“, erzählt Barbara. „Aber es kann auch zu Problemen kommen. Wir dürfen zum Beispiel bei der Einreise nicht groß erzählen, dass wir von einer Hilfsorganisation sind. Wir sind dort also offiziell nur Touristen.“ Auch das große Leid, mit dem die deutschen Helfer konfrontiert sind, ist nicht selten eine Belastung. Besonders das Heim für geistig behinderte Männer, das erst eröffnet wurde und nun schon wieder überfüllt ist, und die Tatsache, dass zum ersten Mal ein nur fünf Tage altes Baby im Heim untergekommen ist, haben die Weidenerin vor Ort besonders mitgenommen. „Es ist aber auch schön, die Kinder aufwachsen zu sehen. Die ersten sind mittlerweile verheiratet, haben einen tollen Job und helfen nun wiederum anderen. Ich habe auch zuvor noch nie so viele strahlende Gesichter gesehen.“ Auch die Stellung, die Bildung dort einnimmt, ist laut Barbara bemerkenswert. So gilt auch für den Verein „Zukunft durch Bildung“ und „Bildung ist der einzige Ausweg aus Armut und Not“. Von Deutschland aus lässt sich aber auch ganz einfach helfen – alle Spenden fließen dabei zu 100 Prozent in die laufenden Projekte: Interessierte können zum Beispiel Patenschaften für Kinder, Studenten oder für Menschen mit Handicap übernehmen. Auch Hausbau- oder Existenzgründungs-Projekte können durch Spenden unterstützt werden. Für 400 Euro kann eine Milchkuh gekauft werden. Die Familie kann daraufhin mit dem Verkauf der Milch ihr Überleben sichern. „Wir sind aber auch an aktiven Mitgliedern interessiert, die bei der Organisation von Benefiz-Konzerten und Multi-Kulti-Events mithelfen“, sagt Barbara. „Meine Tochter ist jetzt auch dabei –das freut mich besonders: Dass uns jetzt eine neue Generation unterstützt – auch etwa bei Social Media.“

OnetzPlus
Freudenberg21.06.2023
OnetzPlus
Weiden in der Oberpfalz20.06.2023
OnetzPlus
Weiden in der Oberpfalz23.06.2023
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.