Der Betreiberwechsel auf Burg Wernberg ist nicht nur den Paaren, die nun ihre Hochzeit vorverlegen oder an einem anderen Ort feiern müssen, nahe gegangen. Auch die Mitarbeiter haben daran zu knabbern. Das wird im Gespräch mit Hotelmanager Johannes Lehberger deutlich. Das Personal habe nur wenige Tage vor den Brautpaaren und der Öffentlichkeit vom anstehenden Wechsel Anfang Juli erfahren. Lehberger spricht von einer "Schockstarre" und dass viele das "sacken lassen" müssten.
Trotzdem gibt es für die rund 40 Beschäftigten - auf die der Chef sehr stolz ist - gute Nachrichten. "Es ist der Wunsch von unserem Geschäftsführer Herrn Conrad senior, dass so viele Mitarbeiter wie möglich übernommen werden", sagt Lehberger. Wie viele genau, werde sich in den nächsten Tagen zeigen. Er geht aber von gut drei Viertel der Belegschaft aus. Schließlich sei auch für den neuen Betreiber Pre.Di.Ma, der Burg Wernberg zu einer Klinik für Burnout- und Stressbewältigung machen will, Personal von Vorteil, das sich auskennt und "mit der Burg identifiziert". Auch wegen des straffen Zeitplans. Bereits im Herbst soll die neue Klinik ihre Türen öffnen.
Einen konkreten Grund für den Wechsel nennt Lehberger nicht. Vielmehr sei es ein Zusammenspiel mehrer Faktoren: Da sei zum einen der Weggang von Sterne-Koch Thomas Kellermann. „Rob Morgan hat zwar exzellent nachgelegt“, trotzdem habe es im ersten Quartal Einbußen gegeben. Parallel habe sich für Familie Conrad die Übernahme durch Pre.Di.Ma ergeben. Auch denke Klaus Conrad (83 Jahre) an die Zukunft. „Er wollte sicher gehen, dass alles einen geregelten Weg geht.“
Geregelt ist auch weiterhin der Hotel- und Restaurantbetrieb. Manager Lehberger macht deutlich, dass er und sein Team alles tun werden, dass der Betrieb bis zum 30. Juni wie gewohnt weiterläuft. Zudem werde alles versucht, um möglichst vielen Paaren eine Hochzeit auf der Burg zu ermöglichen. "Wir haben gemerkt, dass sich die Paare für die Burg entschieden haben, weil es für sie die perfekte Location ist." Es habe Lehberger persönlich sehr wehgetan, den Paaren die Nachricht überbringen zu müssen, dass ab Juli dort keine Hochzeiten mehr stattfinden.
Er verstehe auch, dass Paare, die noch auf der Burg heiraten wollen, "nervös sind", ob noch genügend Personal zur Verfügung stehe. Aktuell gehe er davon aus, dass seine Mitarbeiter bis zum 30. Juni bleiben. "Wir haben uns aber auch für den Fall, dass das nicht so ist, Gedanken gemacht. Wir wissen, dass wir jetzt liefern müssen."
Lehberger bestätigt auch, dass mit dem Betreiberwechsel die Möglichkeit wegfällt, auf der Burg eine Hochzeit zu feiern. Ob das Trauzimmer des Marktes, in dem im Jahr rund 130 standesamtliche Hochzeiten stattfinden, bestehen bleibt, kann er nicht sagen. Dazu gebe es aktuell Gespräche zwischen dem Markt Wernberg-Köblitz und Pre.Di.Ma.
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