Ortsheimatpfleger Heinrich Schwarz hat die Hölzer geborgen und ist stolz. Sie stammen, wie er vermutet hat, von 1923. Im Herbst vergangenen Jahres wurde im Auftrag des Bergbauamtes Nordbayern ein Flussspat-Schacht fachmännisch verfüllt. Schwarz holte heimatgeschichtlich Wertvolles aus der Tiefe und leitete es ans Landesamt für Denkmalpflege weiter. Dazu zählten Grubenhölzer.
Beim Ortstermin sagte er damals: Der Schacht "könnte aus der Zeit von 1923 sein". Jetzt bestätigt ihn die wissenschaftliche Analyse. Das bayerische Landesamt für Denkmalpflege in Person von Franz Herzig - Restaurierung Archäologie und Dendrolabor in Thierhaupten - hat die Kiefern dendrochronologisch untersucht. Das Ergebnis lag kurz vor Weihnachten vor. Franz Herzig kommt in seinen dendroarchäologischen Untersuchungsbericht vom 20. Dezember 2018, wie Schwarz nun Oberpfalz-Medien mitteilte, zu diesem Schluss:
Die Hölzer konnten untereinander synchronisiert werden. Die Bäume wurden im Winter 1923/24 gefällt. Zur Verfügung standen 13 bis 19 Zentimeter starke Rundhölzer mit 45 bis 97 Jahrringen. Das Material konnte "zweifelsfrei auf der böhmischen und der mährischen Kiefernchronologie des Dendrolabors der Mendel-Universität in Brünn auf dem Jahr 1923 zur Deckung gebracht werden". Inzwischen ist der verschlossene Schacht unter der Schneedecke "Am Bleischacht" verschwunden.
Das alter von Bäumen
Die Dendrochronologie ist kurz und populär gesagt, die Wissenschaft vom Baumalter. Sie ist eine Datierungsmethode der Geowissenschaft, der Archäologie, der Kunstwissenschaft und der Dendroökologie, bei der die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Breite einer bestimmten, bekannten Wachstumszeit zugeordnet werden.
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