Zum Aus für die Leopoldkaserne im Rennen um einen Aus- und Fortbildungsstandort der Zollverwaltung sagt MdB Alois Karl (CSU) laut Pressemitteilung aus seinem Büro: "Das ist nach all den jahrelangen Bemühungen, unseren guten und immer wieder vorgetragenen Argumenten für Amberg und Hoffnungen eine herbe Enttäuschung."
Karl betont, er habe seit 2018 wiederholt mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz gesprochen und korrespondiert und dabei stets in Erinnerung gerufen, „dass für die Stadt Amberg, die einmal von fünf Kasernen und dem Bundeswehrkrankenhaus geprägt war, mit dem Abzug der Panzerbrigade 12 fast nichts mehr von den Vorteilen als ehemalige Garnisonsstadt geblieben sei“. Wichtige Arbeitsplätze seien an andere Orte verlagert worden. Zurückgeblieben seien nur noch das Bundeswehrdienstleistungszentrum und die leerstehende, teilweise denkmalgeschützte Leopoldkaserne.
Gelände sehr gut geeignet
Vom erhöhten Bedarf der Generalzolldirektion an Ausbildungskapazitäten habe er schon früh erfahren, so Karl in der Pressemitteilung. „Das Gelände der leerstehenden Leopoldkaserne hätte sich hervorragend angeboten, da fast die ganze notwendige Infrastruktur bereits vorhanden ist - von den Unterkünften bis zu den Sport- und Schießeinrichtungen auf dem weitläufigen über zehn Hektar großen Gelände.“
Das alles habe er in den Gesprächen mit Finanzminister Olaf Scholz, seinen Staatssekretären sowie weiteren Vertretern des Ministeriums persönlich und in zahlreichen Schreiben immer wieder dargestellt. Deshalb sei schon fachlich kaum nachvollziehbar gewesen, weshalb sich das Bundesfinanzministerium bei der ersten Runde der neuen Zollausbildungsstellen gegen Amberg und für Leipzig bzw. Bamberg entschieden habe. Die erneute Entscheidung gegen Amberg in der zweiten Runde für neue Zollausbildungsstätten des mittleren Dienstes sieht Alois Karl als fatal an.
"Nicht nachvollziehbar"
Oberbürgermeister Michael Cerny und die Stadt Amberg hätten immer wieder ihre tatkräftige Unterstützung in Aussicht gestellt. Zudem gebe es schon heute genügend Zollbedienstete in der Region, „wodurch auch genügend erfahrene Zollbeamte als Ausbilder bereitgestanden hätten“.
Alois Karl hatte sich laut der Pressemitteilung auch der parteiübergreifenden Unterstützung des Weidener SPD-Kollegen Uli Grötsch versichert. Bei dessen Gesprächen mit den Verantwortlichen im Ministerium sei ebenso die sehr gute Eignung der Leopoldkaserne anerkannt worden. Deshalb sei es für ihn, Karl, nicht nachvollziehbar, warum jetzt Roth den Vorzug gegenüber Amberg erhalten hat.
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