Amberg
04.02.2021 - 10:10 Uhr

Amberger Stadtrat will Container aus Holz anschaffen

Wenn ein Unternehmen, eine Schule, ein Kindergarten umgebaut werden, dann müssen die Menschen oft vorübergehend in Container umziehen. Die Amberger Grünen haben jetzt beantragt, diese Container künftig aus Holz zu bauen, nicht aus Metall.

Warum immer nur Stahl verwenden, wie hier bei der Realschule in Sulzbach-Rosenberg. Die Amberger Grünen wollen künftig Container aus Holz-Modulen verwendet wissen. Bild: Andreas Royer
Warum immer nur Stahl verwenden, wie hier bei der Realschule in Sulzbach-Rosenberg. Die Amberger Grünen wollen künftig Container aus Holz-Modulen verwendet wissen.

Bei fast jeder Schulerweiterung, bei jedem Kindergartenumbau oder Neubau eines Unternehmens kommen vorübergehend Container zum Einsatz, um die betroffenen Menschen während der Bauphase unterbringen zu können und ihnen das Spielen oder Arbeiten zu ermöglichen. Diese Container sind bisher immer aus Stahl. Die Amberger Grünen haben jetzt beantragt, hier künftig den Baustoff Holz einzusetzen. Wegen der Umweltfreundlichkeit, der Nachhaltigkeit und sogar der Kosten.

Der Antrag der Grünen fußt auf einer bekannten Tatsache: Holz ist ein nachhaltiger und nachwachsender Rohstoff. Verwendet man es als Baustoff, dann wird das darin eingelagerte Kohlendioxid über lange Zeiträume gespeichert. "Die Verwendung des Baustoffes Holz zur Modulbauweise eröffnet eine interessante Alternative zu gebräuchlichen Stahlcontainern", heißt es in dem Antrag wörtlich. Weitere Vorteile lägen in der im Vergleich zum Stahl besseren Wärmespeicherfähigkeit, der Schadstofffreiheit sowie dem besseren Raumklima.

Einfach und auf viele Weise gut

Auch das Aufstellen der Module geht demnach sehr schnell. Holzcontainer würden lediglich auf Bohrpfähle gestellt, das Gießen eines Fundaments dafür entfalle damit. Und auch nach dem Nutzungsende hätten Module einen entscheidenden Vorteil gegenüber den herkömmlichen Containern. Durch den Verzicht auf den üblichen Materialmix in den Wänden sei ein einfaches Recycling ohne das sonst notwendige Trennen der Fraktionen möglich. "Eventuell könnten wir uns als Stadt Amberg auch mit den Nachbargemeinden abstimmen und eine Art Pool schaffen", erweitert Grünen-Stadtrat Hans-Jürgen Bumes den Antrag.

Der Stadtrat nahm den Grünen-Antrag am Montag in seiner Sitzung sehr positiv auf, Lob gab es vom CSU-Fraktionsvorsitzenden. "Das ist ein schöner Antrag", befand Matthias Schöberl. Und so passend, ergänzte Klaus Mrasek (ÖDP). Denn just am 1. Februar ist seiner Aussage nach eine Novelle des Baugesetzes in Kraft getreten, die künftig Holzbauten mit einer Höhe von bis zu 23 Metern zulässt. In Österreich wäre man da übrigens schon weiter. Hier würden heute schon Holzhäuser mit bis zu 24 Stockwerken errichtet. "Damit kann man die graue Energie reduzieren", sagte Mrasek mit Blick auf den versteckten Energieverbrauch beim "normalen" Bauen.

Schon vor fünf Jahren eingebracht

Natürlich fand auch die SPD-Fraktion den Vorschlag gut, deren Vorsitzende Birgit Fruth wies aber darauf hin, dass es die Amberger SPD gewesen sei, die in Person von Volker Binner schon 2015 exakt den Vorschlag zum Bauen mit Holz-Modulen gestellt habe. "Damals ist der Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt worden", so Fruth. "Es ist einfach eine tolle Idee, auf diese Weise CO2 zu binden", beendete der Oberbürgermeister die Diskussion, der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Amberg10.09.2020
 
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