Mit einem großen Festakt feiert die „Casino-Gesellschaft Amberg“ an diesem Samstag ihr Jubiläum im Großen Rathaussaal der Stadt Amberg. Im Zentrum der Feierlichkeit steht der Festvortrag von Dr. Andreas Erb, Leiter des Amberger Stadtarchivs. Aus den Überlieferungen schildert Erb die Entstehungsgeschichte der Museums-Gesellschaft. Zur damaligen Zeit sei es für viele Bürger zu einer teuren Angelegenheit geworden, sich über das aktuelle Zeitgeschehen zu informieren. Deshalb habe sich der Verein zur Aufgabe gemacht, Literatur und Zeitschriften zur Lektüre für die Mitglieder zur Verfügung zu stellen. Als Vereinsräume diente zunächst das Bruckmüller-Gebäude, später das heutige Casino. „Die so entstandene Bibliothek im Museum sollte aber keine Gelehrten, sondern informierte und mündige Bürger erschaffen“, zitiert der Leiter des Stadtarchivs aus den Akten.
In den folgenden Jahren gewann zudem die Pflege der Geselligkeit immer mehr an Bedeutung. Sie wurde das zweite Standbein des Vereins. Billard, Kartenspiele und andere Gesellschaftsspiele, außerdem musikalische Unterhaltung waren jetzt im Angebot. „Alle Samstags Abende 5 Uhr ist musikalische Unterhaltung“, heißt es in dem damaligen Städtischen Wochenblatt. So entstanden die sogenannten Herrenabende und Casino-Bälle.
Glänzende Faschingsfeste
Die Casino-Gesellschaft überlebte beide Weltkriege, rückte in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit glänzenden Faschingsfesten sogar wieder in den Mittelpunkt der Gesellschaft in Amberg. Laut neuer Satzung wurde aus dem „Vergnügungsbeamten“ früherer Zeiten jetzt ein „Kulturbeauftragter“. „Zweck der Gesellschaft ist die Pflege der Geselligkeit“, heißt es außerdem in der Satzung. Dieses Ziel verfolge der Verein, der aktuell 65 Mitglieder zählt, bis heute, sagt Werner Schrödl, der Präsident.













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