Amberg
29.01.2024 - 13:37 Uhr

Ausstellung mit Heizlüftern und Skulpturen im Amberger Luftmuseum

Im Amberger Luftmuseum werden am 3. Februar zwei Ausstellungen eröffnet, die ungewöhnliche Objekte in den Mittelpunkt rücken. Eine zeigt Heizlüfter, die andere Skulpturen, die aus Einzelteilen wieder ein großes Ganzes schaffen.

Am Samstagabend, 3. Februar, eröffnet das Amberger Luftmuseum zwei neue Sonderausstellungen und lädt im Zuge dessen, zur Doppel-Vernissage ein. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Eine der Ausstellung heißt „Alles nur heiße Luft“ - Heizlüfterdesign von den 50er bis in die 70er Jahre. Im Untergeschoss präsentiert Rainer Dietrich aus Schorndorf seine Sammlung, bei der sicher auch Design- und Technikliebhaber auf ihre Kosten kommen. Die Sammlung von Heizlüftern – die Dietrich über etwa 40 Jahre zusammengetragen hat – spiegelt sich nicht nur Technikhistorie, sondern auch die Geschichte von Alltagskultur und Design. Große Designer wie etwa Dieter Rams haben kleine Heizlüfter gestaltet – der HL 1 aus dem Jahr 1959 ist ein Klassiker, der einen eigenen Spitznamen bekommen hat. Der „Backstein“ hat 2000 Watt Leistung – für seine kompakten Maße damals etwas Besonderes. Man findet in der Schorndorfer Sammlung viele besondere Stücke, wie etwa die Heizlüfter-Kugeln in Pop Art-Farben der Firma Zanker aus Korbach – der HK2000 aus den 1970er Jahren. Oder Exponate aus DDR-Produktion – auch einige Lüfter, die keinem Hersteller mehr zugeordnet werden können.

Manche sind ganz kurios und erinnern in ihrer Gestaltung an Zuckerdosen wie ein Gerät der längst vergessenen Marke „Umbratherm“, andere an eine fliegende Untertasse, wie der feuerrote „THG 70054“. Der „Sofono“ auf seinen schlanken Beinchen mutet an wie ein Lautsprecher, der „Planeta“ wie ein hübscher kleiner Kachelofen, die „Ostra Raumrakete“ scheint kurz davor, mit einem Knall in den Heizlüfter-Himmel zu entschweben. Man darf sich auf eine Präsentation freuen, die nicht nur visuell ein Erlebnis ist, sondern die auch viele Geschichten zu erzählen vermag. Das Luftmuseum freut sich sehr, diese ungewöhnliche Technik- und Designausstellung über die Wintermonate zeigen zu können – für den Sommer gibt es dann passenderweise mal eine Ausstellung mit Ventilatoren.

Die zweite Ausstellung ist „Spielraum“ von Michael Lauss aus Wegscheid. In der gotischen Hauskapelle besticht Künstler Michael Lauss durch eine individuelle und unkonventionelle Handschrift. Seine Objekte werden nicht, wie üblich, aus einem Rohblock herausgearbeitet. Vielmehr zerlegt Lauss vorhandenes Ursprungsmaterial in viele kleine Einzelteile, um diese im Anschluss auf spielerisch anmutende Weise wieder zusammenzusetzen. Sein künstlerisches Handeln stellt eine Komposition aus Zerstörung und Neuerschaffung gleichermaßen dar. Die entstandenen Werke erinnern zum Teil an „Kisten“, deren darin befindlicher Raum für den Betrachter nur durch gucklochartige Einblicke zu begreifen ist. Im Hinblick auf die inhaltliche Formgebung bedient sich der Bildhauer an Themen der Tradition des christlichen Abendlandes, sowie der Mythologie der griechisch-römischen Antiken.

Michael Lauss wuchs im Grenzland zwischen Bayern und Österreich auf und zeigte bereits im Kindesalter eine hohe künstlerische Begabung. Der Künstler beeindruckte bei zahlreichen nationalen und grenzübergreifenden Ausstellungen wie beispielsweise Österreich, Tschechien, Brasilien und Japan, sowie einer Vielzahl an Symposien und Kunst-am-Bau-Projekten.

Beide Ausstellungen können bis 21. April zu nachfolgenden Öffnungszeiten besichtigt werden: Mittwoch und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr, Freitag, Samstag, Sonntag und Feiertags von 11 bis 17 Uhr.

 
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