Es geht um den Fußweg, der vom oberen Berg-Parkplatz zur Bergkirche und der unterhalb gelegenen kleinen Grabkapelle führt. „Es ist die einzige Möglichkeit, um auf dem Mariahilfberg eine Kerze anzuzünden“, betont Astrid Schöner von der IG Unser Berg. Doch dieser Weg ist nun seit einiger Zeit durch eine Schranke versperrt. Ein Schild weist ihn als „Privatweg“ aus, versehen mit dem Hinweis „Betreten und Befahren auf eigenen Gefahr“.
Die IG Unser Berg wurde nach eigener Auskunft von Bürgern darum gebeten, sich für die Freigabe des Wegs einzusetzen, damit auch Gehbehinderte, insbesondere Menschen im Rollstuhl, weiterhin ungehindert zur Grabkapelle gelangen können. Alle anderen können natürlich um die Schranke herum gehen – mit Rollstuhl oder Rollator ist das eine Herausforderung.
Beliebt wegen der Kerzen
Die kleine Kapelle ist laut IG sehr beliebt, weil man dort Opfer-Kerzen anzünden kann. In der Bergkirche selbst sei dies nämlich nicht möglich. In die große Wallfahrtskirche gelangen Gehbehinderte auch von hinten, sie ist dort über eine Zufahrtsrampe rollstuhlgerecht zu erreichen. In die kleine Grabkapelle, im Volksmund auch als Lorettokapelle bekannt, kommt man auf diesem „Umweg“ aber nicht, weil man dann von oben die große Freitreppe hinuntersteigen müsste, was im Rollstuhl nicht möglich ist.
Diözese sieht kein Problem
Hans-Josef Neiswirth von der IG Unser Berg erzählt bei einem Ortstermin an der Schranke, dass er als Geschäftsmann, den viele Amberger kennen, schon oft angesprochen wurde, wie es denn nun mit dem gesperrten Weg weitergehe. „Was habt’s denn jetzt gemacht?“ laute meist die Frage, in der ein Vorwurf an die IG Unser Berg mitschwinge. Neiswirth betont, die IG habe damit nichts zu tun, sei nicht Schuld daran, dass der Weg gesperrt ist, sondern möchte ihn selbst wieder frei zugänglich sehen.
So, wie die Situation jetzt sei, sei es jedenfalls nicht zufriedenstellend, sagt IG-Mitglied Martin Strebel. Deshalb habe die Interessengemeinschaft auch schon vor einiger Zeit schriftlich bei der Diözese in Regensburg nachgefragt. „Aber da besteht wenig Interesse, Abhilfe zu schaffen“, berichtet Strebel vom Ergebnis: „Da wurde nur gesagt: Der Zugang ist möglich.“ Natürlich könne man einen Rollstuhl irgendwie um die Schranke herum, quasi „querfeldein“, bugsieren, „aber wenn dann irgendwas passiert... Ich denke, das ist schon eine Situation, mit der man nicht zufrieden sein kann. Und auch nicht zufrieden sein sollte“. Hier hakt Hans-Josef Neiswirth ein und betont: Die Grabkapelle hätten einst die Amberger Bürger gebaut – deshalb sollte sie auch heute für alle zugänglich sein.
Rechtsstreit läuft noch
Nichts Neues kann die IG Unser Berg zum laufenden Rechtsstreit mit der Stadt berichten: Weil der Stadtrat den von der Gruppe angestrebten Bürgerentscheid in Sachen Sanierung und Erweiterung der Bergwirtschaft nicht zulassen will, hat die IG Klage erhoben. Diese liege nach wie vor beim Verwaltungsgericht München, berichtet Strebel: „Wir müssen warten, bis das Verwaltungsgericht entscheidet.“
Einen Plan B, für den Fall, dass die IG nicht Recht bekommen sollte, hat diese übrigens nicht. „Weil wir davon ausgehen, dass Recht Recht bleiben muss und der Bürgerentscheid kommt.“ Sollten die Juristen doch anders entscheiden, „müssen wir uns juristisch beraten lassen“, sagt Strebel und deutet damit an, dass die IG nicht aufgeben will.




















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.