Auch nach der vierten Verhandlungsrunde haben sich die derzeit laufenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie noch nicht in die von der IG Metall gewünschte Richtung bewegt. Während die Gewerkschaft beispielsweise variable Lohnerhöhungen von bis zu vier Prozent fordert, will die Arbeitgeberseite eine Nullrunde haben.
Erste Warnstreiks angelaufen
Doch auch bei der Forderung, Auszubildende und dual Studierende nach ihrer Lehre oder ihrem Studium zu übernehmen, hat sich nichts bewegt. Erste Warnstreiks haben im von Corona gezogenen Rahmen inzwischen stattgefunden. Unabhängig davon macht die IG Metall Jugend mobil, um ihrer Forderung nach Gleichbehandlung und Übernahme von Azubis und "Dualis" Nachdruck zu verleihen. Am Freitag zeigten junge Vertreter von Grammer und Siemens sowie der jungen IG Metall vor dem Grammer-Werkstor in Haselmühl entsprechend Flagge.
Bisher sei es so, wie Stella Zimmer, die Jugendvertreterin von Siemens Amberg, sagt, dass entsprechende Klauseln über eine Betriebsvereinbarung verhandelt werden müssen. Die IG Metall Jugend will das aber künftig im Tarifvertrag festgeschrieben wissen. "Dualis sind keine Arbeitnehmer und sie sind keine Studenten", schildert Daniel Meier, der Jugendvertreter von Grammer, die unbefriedigende Situation der Dualen Studenten. "Viele von ihnen wissen nicht, wie es nach ihrer Ausbildung weitergeht." Und tatsächlich, so ergänzt Stella Zimmer, gibt es immer noch Betriebe, in denen die "Dualis" weniger verdienen, als die Auszubildenden. Dabei habe eine Corona-Umfrage ergeben, dass die psychische Belastung durch die Pandemie gerade für junge Leute bis 27 Jahre besonders hoch sei. "Sie müssen schließlich die notwendige Transformation der Arbeitswelt schultern", setzt sie sich für junge Arbeitnehmer ein.
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