In den nun schon fast eineinhalb Jahren ihres ehrenamtlichen Wirkens hat Karin Meixner-Nentwig viel erreicht: In der Altstadt sind an relativ vielen Plätzen die Aschenbecher nicht zu übersehen, in denen die Zigaretten-Überbleibsel landen sollen - statt auf dem Boden. Mit den Gewerbetreibenden am Roßmarkt und den Gastronomen vom Marktplatz hat die ehemalige Vorsitzende des Amberg-Sulzbacher Kinderschutzbundes bereits zahlreiche Partner auf ihrer Seite. Sie alle sorgen dafür, dass die Kippen nicht im Hausmüll, auf dem Boden oder im Grundwasser landen, sondern einem Recyclingverfahren zugeführt werden. Jetzt kommt ein weiterer Unterstützer mit hinzu. Klaus Herdegen, seit dem Jahr 2000 Geschäftsführender Gesellschafter der Lüdecke GmbH, hat sich bereiterklärt, mit seinem rund 200 Mitarbeiter starken Unternehmen ebenfalls gezielt auf Kippenjagd zu gehen:
"Wir haben gern eine Vorreiterrolle. Warum hinterherlaufen, wenn man auch vorausgehen kann?", sagt Herdegen mit Blick auf die Tatsache, dass sich bisher noch kein größer Betrieb auf die Seite von Karin Meixner-Nentwig gestellt hat. In der Praxis sieht das so aus: Sowohl in der Raucherkabine, die mit einer Absauganlage ausgestattet ist, als auch an allen anderen Standorten, an denen Zigaretten konsumiert werden dürfen, werden die Stummel gesammelt und in zwei Tonnen gegeben, die pro Exemplar rund 15 000 Stummel fassen. Wer möchte, kann sogar seine Kippen von zu Hause mit in die Arbeit bringen und dort in die Tonne werfen: "Die können dann hier mit entsorgt werden", verspricht der Chef, für den es nicht der erste Schritt in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist. Auf dem Firmengelände gibt es drei Teiche, Grünflächen, Blüh- und Streuobstwiesen, einen eigenen Park, Insektenhotels und sogar Enten, um nur einige Beispiele zu nennen.
Für Karin Meixner-Nentwig ist diese Firmenphilosophie Motivation genug, um nicht nachzulassen. Aktuell befindet sie sich in Gesprächen mit mehreren Gastronomiebetrieben und Firmen aus dem Industriegebiet Nord in Immenstetten: "Vielleicht macht da ja auch noch jemand mit." Klaus Herdegen bringt es aus seiner Sicht auf den Punkt: "Man tut die alten Sammelbehälter weg und stellt neue hin. Einfacher geht's wirklich nicht."
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