Trinken, kochen, duschen, putzen: Der tägliche Wasserverbrauch eines Haushaltes liegt bei circa127 Litern. In Amberg blieb der Preis für das Trinkwasser seit August 2000 unverändert. Nun erhöhen die Stadtwerke zum 1. November den Jahresgrundpreis, der Verbrauchspreis pro Kubikmeter hingegen bleibt gleich. Die Folge: Für ein klassisches Einfamilienhaus muss ab November rund ein Euro pro Monat mehr bezahlt werden, berichtet Stephan Prechtl.
Der Stadtwerke-Geschäftsführer erklärt auch, weshalb diese Erhöhung notwendig ist. „Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Amberg ist der Trinkwasserpreis über 20 Jahre stabil geblieben. Die Kosten für Personal, Material und Bauleistungen sind in den vergangenen Jahrzehnten aber gestiegen.“ Gerade aktuell sei der Kostenanstieg, wie in so vielen Branchen, extrem.
Viele Investitionen
Zur regelmäßigen Instandhaltung der Leitungen und Netze seien in den vergangenen Jahren umfangreiche Investitionen und technische Modernisierungen gekommen. Die seien zur Sicherstellung der Versorgung und Qualität unerlässlich, müssten aber auch refinanziert werden. So wurden Hochbehälter saniert, ebenso das Wasserwerk in Engelsdorf, die Ringleitung ausgebaut, Neubaugebiete erschlossen und Wasserleitungen erneuert, schildert Martin Malitzke. „Ein neuer Brunnen in Freudenberg verstärkt zudem künftig die Versorgungssicherheit“, sagt der technische Leiter der Stadtwerke.
„Um die bisherige gute und qualitativ hochwertige Versorgung mit unserem Lebensmittel Nummer eins auch zukünftig sicherstellen zu können, ist die moderate Anhebung des Jahresgrundpreises erforderlich“, fasst Stephan Prechtl zusammen. Der Verbrauchspreis für einen Kubikmeter Wasser (1000 Liter) bleibe jedoch mit 1,43 Euro brutto (7 Prozent Mehrwertsteuer) auch nach 20 Jahren unverändert. „Wasser sparen heißt also weiterhin Geld sparen“, betont Prechtl.
Vertriebsleiter Thomas Reiß erläutert, wonach sich die neuen Preise richten. So errechne sich der Jahresgrundpreis an der Nenngröße des verbauten Trinkwasserzählers. Je nach Größe der Zähler wurden die Preise proportional angepasst.
Wasserzähler entscheidend
Beim am häufigsten eingesetzten Standardwasserzähler (Qn 2,5) gehe es letztlich um eine jährliche Preiserhöhung von 12,84 Euro, was dann einem Jahresgrundpreis von 36,34 Euro entspreche. Bei größeren Wasserzählern, zum Beispiel in Unternehmen, falle dieser Preis dementsprechend höher aus. „Da sind wir aber mit der Preiserhöhung auch auf sehr viel Verständnis gestoßen“, erzählt Reiß.
In Amberg werden täglich etwa 8000 bis 12 000 Kubikmeter Wasser benötigt. Dieses Wasser kommt aus zwei verschiedenen Vorkommen: Grundwasser aus dem Bereich zwischen Engelsdorf und Paulsdorf und Quellwasser aus dem Urspringer Wald. Die Qualität des Trinkwassers werde durchschnittlich alle neun Tage kontrolliert. „Die Analysen sind immer aktuell auf unserer Internetseite abrufbar“, erzählt Stadtwerke-Pressesprecherin Karoline Gajeck-Scheuck. Sie berichtet auch von der Bildungsarbeit, die die Stadtwerke rund um das Thema Wasser in Amberg leisten: So seien regelmäßig Schulen zu Gast und es gibt einen eigenen Wasser-Wander-Weg, auf dem die Funktionen der Wasserversorgung erklärt werden.
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Zahlen und Daten
Diese Preise gelten bei den Amberger Stadtwerken ab dem 1. November. Die Beträge sind als Bruttopreise angeben, die Mehrwertsteuer beträgt 7 Prozent.
- Verbrauchspreis: 1,43 Euro pro Kubikmeter entnommenem Wasser
- Jahresgrundpreis: 36,34 Euro beim Standardwasserzähler (qn 2,5)
„Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Amberg ist der Trinkwasserpreis über 20 Jahre stabil geblieben. Die Kosten für Personal, Material und Bauleistungen sind in den vergangenen Jahrzehnten aber gestiegen.“
„Die Analysen sind immer aktuell auf unserer Internetseite abrufbar.“
„Ein neuer Brunnen in Freudenberg verstärkt zudem künftig die Versorgungssicherheit.“
„Wir sind mit der Preiserhöhung auf sehr viel Verständnis gestoßen.“
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