Auf fast 1,5 Kilometer Länge hat das zuständige Wasserwirtschaftsamt Weiden entlang der Otto-Wöhlert-Straße, dem Spazierweg zwischen Eisstadion und Piratenspielplatz, in den vergangenen Wochen ausgeholzt. Weidenbäume wurden dort ausgelichtet oder sogar komplett gefällt. Sehr zum Missfallen einiger Bürger, die sich deswegen an Oberpfalz-Medien gewandt haben. Von „in unseren Augen willkürlichen Fällen“, schreibt beispielsweise Gabriele Neugebauer vom Orga-Team des Eine-Welt-Ladens.
„Nicht nur als seit 2016 aktiv im Schul- und universitären Leben Aktiven der Zukunftsakademie ist es unverständlich, dass im Zeitalter des Klimawandels hier kein Bewusstsein herrscht für den Erhalt der Bäume.“ Dass dafür auch noch das Wasserwirtschaft zuständig und verantwortlich sei, das verstehe sie umso weniger, schreibt Gabriele Neugebauer in ihrer Mail an Oberpfalz-Medien. „Das ist ja noch unglaublicher, als ob den Herren und Damen dort die zunehmende Wasserknappheit und der globale Zusammenhang entgangen wäre.“
Sehr viele Menschen unterwegs
Dieser Zusammenhang sei ihnen natürlich keineswegs entgangen, entgegnet Thomas Stangl, der beim für Amberg zuständigen Wasserwirtschaftsamt Weiden für den „Betrieb und Unterhalt“ zuständig ist. „Wir kennen natürlich die Problematik, dass sich die Bürger beschweren“, sagt Stangl. Nennt aber hauptsächlich Gründe der Verkehrssicherheit, warum der Baumschnitt im ehemaligen Landesgartenschaugelände notwendig geworden sei. „Dort tummeln sich einfach sehr viele Menschen“, sagt Stangl und verweist darauf, dass das Wasserwirtschaftsamt zwei Mal pro Jahr eine Baumschau vornehmen müsse, um herauszufinden, welche Bäume krank seien oder aber Äste verlieren könnten.
Die betroffenen Bäume müssten anschließend zurück gestutzt oder aber ganz gefällt werden. Diese letzte Maßnahme werde aber nur ergriffen, wenn die Weiden – darum handle es sich im betreffenden Fall – innen schon krank oder faul seien. „Es mussten nach Auskunft des zuständigen Flussmeisters nur sehr wenige Bäume ganz gefällt werden.“
"Wenn etwas passiert, dann ist das Geschrei groß."
Die Sache mit der Haftung
Im Übrigen sei die Aktion natürlich in Absprache und Begleitung der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Amberg umgesetzt worden, ergänzt Thomas Stangl. Zum Teil seien auch vier bis fünf Meter hohe Stümpfe stehen gelassen worden, um Höhlenbrütern entsprechende Möglichkeiten zu bieten. Klar ist aber auch: Es schaut zunächst einmal ziemlich wüst aus. Aber die Weiden treiben auch relativ schnell wieder nach, beruhigt Stangl. „In ein bis zwei Jahren sieht man davon überhaupt nichts mehr.“
Auf der anderen Seite habe es keine Alternative gegeben. „Wenn etwas passiert, dann ist das Geschrei groß“, sagt Stangl. „Wer will sich schon mit Rechtsanwälten auseinandersetzen“, nennt er ein Problem der heutigen Zeit.
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