Die Knochenfunde wurden am Dienstag an das Institut für Rechtsmedizin Erlangen-Nürnberg gebracht. "Es ist sehr schwierig, diese zu beurteilen, da es sich um sehr kleine Teile handelt", so Beck. Die ersten Einschätzungen gingen dahin, dass es sich wohl um tierische Knochen handelt. Man könne dies aber noch nicht abschließend beurteilen. Weitere Untersuchungen werden durchgeführt, die Tage oder Woche dauern können.
Die Arbeiten am Dienstag begannen gegen 9 Uhr. Im Einsatz waren zwei Bagger der Polizei, am Nachmittag unterstützte eine private Firma die Polizei. Laut Beck stellte die Spurensicherung erneut zahlreiche Gegenstände sicher, die kriminaltechnisch untersucht werden. Auch zum aufgefundenen Autowrack gab es am Dienstag Neuigkeiten. Es steht nicht fest, ob der grüne VW Käfer mit dem möglichen Mordfall Frischholz zu tun hat. Auffallend sind die vielen Aufkleber mit Sprüchen wie "Rettet die Zärtlichkeit" oder "Überholen Sie ruhig - ich kaufe Schrott auf".
Laut Beck handelt es sich um ein älteres Baujahr. Ein Kennzeichen und ein schwer lesbares Typenschild wurden sichergestellt. Die Zulassung stammt aus der Region. Genauere Angaben wollte Beck nicht machen. Es wird nach wie vor versucht, den Halter zu ermitteln.
Das Medieninteresse war am Dienstag ungebrochen. Zum Grabungsort kamen auch immer wieder Bürger zu Fuß oder mit dem Fahrrad, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Die Suche stößt auf Wohlwollen. "Jetzt sehen die Menschen Licht am Horizont und hoffen, mit dem Thema abschließen zu können", meinte Bürgermeister Thomas Meiler. Viele Flossenbürger erinnern sich noch an die zwölfjährige Monika, die im Mai 1976 auf solch mysteriöse Weise vom Erdboden verschwand.
Auch Kriminalhauptkommissar Armin Bock, der aus Flossenbürg stammt, hat das Bild des Mädchens noch vor Augen. Er sagte vor Beginn der Grabungen: "Egal, wie diese erste Untersuchung verlaufen wird: Wir werden nicht aufgeben." Die Suche bei Waldkirch wurde am Dienstag beendet. Der Wald war aber nur einer von mehreren potenziellen Ablageorten, welche die Kripo prüfen will.
Professor Matthias Graw vom Rechtsmedizinischen Institut München äußerte sich am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion, was nach so langer Zeit noch an menschlichen Überresten zu erwarten ist. Im Regelfall könnten Knochen und Zähne gefunden werden, "vielleicht auch Haare", dies komme auf die Umgebung an. "In 50 Jahren sind in den meisten Regionen Knochen und Zähne zu erwarten." Dabei ist nicht unbedingt mit einem kompletten Skelett zu rechnen: Oberschenkelknochen halten sich beispielsweise länger als Rippen, die früher zerbröseln.
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