Grafenwöhr
12.03.2020 - 18:41 Uhr

Wegen Corona Reisebeschränkungen für US-Soldaten

Die wegen des Coronaausbruchs von US-Präsident Donald Trump verhängten Reisebeschränkungen schrecken viel Europäer auf. US-Soldaten geht es kaum besser.

Erst vor einer Woche, am Donnerstag 5. März, kamen die Soldaten der 1. US-Kavalleriedivision zum Manöver "Defender Europe 20" in Nürnberg an. Jetzt müssen sie in Grafenwöhr ausharren. Bild: Capt. Ellen Brabo/US-Armee
Erst vor einer Woche, am Donnerstag 5. März, kamen die Soldaten der 1. US-Kavalleriedivision zum Manöver "Defender Europe 20" in Nürnberg an. Jetzt müssen sie in Grafenwöhr ausharren.

Auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr (Neustadt/WN) harren derzeit rund 750 amerikanische Soldaten der 1. US-Kavalleriedivision aus - sie sind für die große amerikanische Übung "Defender Europe 20" nach Europa gekommen. Doch diese wurde in der Nacht zum Donnerstag vom Oberkommando der US-Streitkräfte in Europa (EUCOM) in Stuttgart eingefroren. Es sollen weniger Soldaten nach Europa kommen. Seither arbeitet das US-Heer an Plänen, wie es weitergehen kann und soll. Dies werde, teilte das Oberkommando des US-Heeres in Europa in Wiesbaden am Donnerstag auf Anfrage mit, auch mit den Verbündeten abgestimmt. Oberstes Ziel: Schutz der Soldaten, der Familien und der Bevölkerung. Zugleich ist die US-Armee zuversichtlich, die Ziele des Manövers auch mit weniger Soldaten erreichen zu können.

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Für die amerikanischen Soldaten kommt es noch dicker. In der Nacht zum Donnerstag veröffentlichte das amerikanische Verteidigungsministerium eine neue Richtlinie mit dem Titel Reisebeschränkungen wegen des Coronaausbruchs. Das Memorandum untersagt allen Soldaten, Zivilangestellten sowie deren Familien Reisen in oder aus Gebieten die von der US-Seuchenbehörde, dem "Center for Disease Control and Prevention (CDC)" in Atlanta als Level 3 (Covid-19) eingestuft werden: Neben Deutschland sind dies alle übrigen Länder der Europäischen Union einschließlich des Vatikan.

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Die Reiseregelung des Pentagon gilt ab diesem Freitag für 60 Tage. Das trifft US-Soldaten nicht nur dienstlich, sondern auch privat, etwa wenn sie zum Urlaub oder aus familiären Gründen nach Hause fliegen wollen. Welche Vorgaben und Regeln letztlich angewandt werden, werde derzeit vom US-Heer geprüft, heißt es im Hauptquartier Wiesbaden.

Wie es mit "Defender Europe 20" in Grafenwöhr weitergeht, ob unter anderem die für Anfang Mai geplante Artillerie -Übung "Dynamic Front" so oder anders stattfindet werde derzeit geprüft. Andere Übungen hat die US-Armee bereits selbst abgebrochen, wie "Juniper Cobra" vergangene Woche in Israel, oder verändert und reduziert, wie "African Lion" in Marokko. Die Nato-Übung "Cold Response" in Norwegen ist vorzeitig abgebrochen worden, Soldaten hatten sich mit Covid-19 infiziert.

 
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