Illschwang
12.03.2024 - 11:56 Uhr

Ganzes Dorf bekommt beim Bockbierfest die Leviten gelesen

Ein "vollgetankter" E-Biker, der vor der Polizei flieht und ein Nikolaus im falschen Haus: Die Fastenpredigt von Andreas "Hobbo" Royer sorgte beim Bockbierfest für laute Lacher im restlos gefüllten Domizil des Illschwanger Sportvereins.

Mit rund 100 Gästen war das Sportheim des SV Illschwang gerammelt voll. Vorsitzende Martin Luber freute sich darüber, dass das Bockbierfest so gut ankomme. Das mag auch am langjährigen Starkbierredner Andreas "Hobbo" Royer liegen, der es mal wieder verstand, mit ernsten wie süffisanten Bemerkungen den Illschwangern die Leviten zu lesen.

Doch bevor es soweit war, sorgte die Fußballabteilung in der Küche und an der Theke zum einen für das flüssige Manna, zum anderen für eine feste Grundlage, um das Bockbier der Brauereien Kneitinger und Gutmann entsprechend genießen zu können. Auf den Tellern ging es deftig und herzhaft zu – warmer Leberkäs oder Obatzter und Brotzeitteller bis hin zum Tartar- und Schinkenbrot, hier kam jeder auf seine Rechnung. Für die dazu passenden Klänge sorgten die "Stodlbrenna".

Als Royer zur Fastenpredigt ansetzte, bekamen zunächst die Bundespolitik, Bayerns Ministerpräsident, die Bauern mit ihren nicht immer friedlichen Protesten sowie die Klimakleber ihr Fett weg. Hauptsächlich aber ging es natürlich um das lokale Geschehen in Illschwang, was die Gäste im Sportheim besonders interessierte.

Flucht vor der Polizei

Und da ging es zu nächtlicher Stunde mitunter turbulent zu, wie Bruder Barnabas mit Blick auf einen Kirwagast zu berichten wusste, der im Sommer das Brauchtumsfest mit seinem E-Bike besucht hatte. Nachdem er reichlich Gerstensaft getankt hatte, kündigte er seine Heimfahrt an. Trotz aller Warnungen vor Polizeikontrollen schwang sich der Tretmaxe auf sein Rad in Richtung Autobahnzubringer. Prompt wurde er von einer Streife entdeckt – und durch Lautsprecher zum Stehenbleiben aufgefordert. Nun musste dieser in Sekundenschnelle eine Entscheidung treffen, um seinen Führerschein nicht zu verlieren. Mit seinem E-Bike ging es vorbei am stehenden Polizeiauto und in rasender Fahrt zurück auf der Hauptstraße nach Illschwang. Die Polizisten blieben ihm auf den Fersen. Doch dank seiner guten Ortskenntnis entkam er seinen Häschern. Erst am Sonntagmorgen ging es für ihn dann heim in sein Dorf.

Nach Auffassung des Redners haben temporäre Kleingastronomien in Illschwang Hochkonjunktur. Am südlichen Ortsrand sehe man immer wieder einige Traktoren vor einem "Stüberl" eines Anwesens stehen, deren Besitzer gerade keiner schweißtreibenden Arbeit nachgehen müssen. Die Bulldogbesitzer hatten aber nicht bedacht, dass sie von der Polizei aufgehalten werden können. Selbst auf einem sehr kurzen Heimweg, geriet einer von ihnen in eine Kontrolle.

Nikolaus im falschen Haus

Von einer besonderen Nikolausbegebenheit wusste Royer ebenfalls zu berichten. Nikolaus Florian G. und seinem Vater als Knecht Rupprecht sei ein Adressenfehler passiert. In der Annahme, bei der richtigen Familie gelandet zu sein, lobten und tadelten sie die Kleinen. Stutzig wurde die Mutter, als ihre Tochter zum Klavierspielen aufgefordert wurde. Das Mädchen konnte überhaupt nicht spielen, und es gab auch kein solches Instrument im Haus.

Angesprochen wurde vom Starkbierredner auch der Besuch der französischen Gäste aus St. Piat im vergangenen Jahr. Die Franzosen waren mit einem Oldtimerbus angereist, was schließlich bei der Heimfahrt zu großen Problemen führte. Kurz vor der Autobahnauffahrt bei Schwenderöd riss der Keilriemen. Nach der Reparatur musste bei Altdorf der nächste Halt eingelegt werden. Der Motor wollte nicht mehr, so blieb den etwa 30 Franzosen nichts anderes übrig, sich für eine Nacht in Nürnberg einzuquartieren. Mit zweitägiger Verspätung, so Royer, wurde schließlich die Heimat wieder erreicht. Dies sah er als Beweis für eine strapazierfähige deutsch-französische Freundschaft.

Um finanziell schwer zu schulternde Projekt sei es bei einer Klausur des Gemeinderats in einem Hotel in Erbendorf gegangen. Royer empfahl dem Gemeinderat das Lottospielen, um die anstehenden Aufgaben, wie zum Beispiel der Bau eines Regenwasserkanals, den Anbau des Feuerwehrhauses, die Erneuerung der Technik im Freibad und die kommunale Wärmeplanung meistern zu können.

 
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