Lisa Hartinger aus Haselmühl geht für die SPD ins Rennen: Die 24-jährige will am 15. März Bürgermeisterin in Kümmersbruck werden. Sie fordert eine neue, junge Politik. Ihr Alter sieht sie dabei sogar als Vorteil.
In der Schule hat Lisa Hartinger einmal eine Sitzung des Landtags nachgestellt. "Bei dem Planspiel war ich Fraktionsvorsitzende der CSU", erzählt die 24-Jährige lachend. Jetzt tritt Lisa Hartinger als Bürgermeisterkandidatin für die SPD in Kümmersbruck an. Ob sie zu jung für dieses Amt ist? Persönlich wurde ihr diese Frage noch nie gestellt. "Ins Gesicht hat mir noch keiner gesagt, dass ich zu jung bin. Hier und da hört man dann über Zweite, dass doch einige über mein Alter reden."
Weder in ihrem Geschlecht, noch in ihrem Alter sieht Hartinger einen Nachteil. Im Gegenteil: "Dass ich eine Frau bin, wird meist positiv aufgefasst. Wir haben einen anderen Blick auf gewisse Dinge. Das ist mal etwas Neues." Weil Lisa Hartinger erst 24 Jahre alt ist, glauben viele, es fehle ihr an Erfahrung und Wissen. "Ich möchte frischen Wind in die Politik bringen. Außerdem habe ich ein super Team, das hinter mir steht", entgegnet Hartinger. Die Haselmühlerin ist aktives Kirwamoidl und musiziert gern. Sie spielt Klarinette und Saxofon im Blasorchester. Manchmal sei es schwierig, Politik und Hobbys unter einen Hut zu bekommen. "Vor allem am Wochenende können sich Termine von Konzerten und Sitzungen schon mal überschneiden", erklärt sie.
Vom Vater abgeschaut
Bis zur neunten Klasse hat Hartinger das Max-Reger-Gymnasium in Amberg besucht, sich jedoch dann entschlossen, auf die Wirtschaftsschule zu wechseln. Ihre Lieblingsfächer waren Englisch und Deutsch. "Ich hatte großes Interesse an Sprachen. Nur Latein lag mir nicht", erzählt sie. Nach ihrem Abschluss 2014 begann Hartinger eine Ausbildung. Momentan arbeitet sie als Sozialversicherungsangestellte bei einer großen Krankenkasse. "Ich bin in der Kundenberatung tätig und habe dadurch täglich mit Menschen zu tun. Es liegt mir am Herzen, ihnen zu helfen."
Ihre Hilfsbereitschaft ist auch ihr Beweggrund, als Bürgermeisterin zu kandidieren. "Ich finde es toll, für die Bürger da zu sein und etwas verändern zu können", sagt sie. Für Hartinger ist es wichtig, dass sich die Jugend einsetzt. "Ich bin der Meinung, dass man sich auch in jungen Jahren für etwas engagieren kann. Entweder politisch oder generell in Sport- und Musikvereinen." Sie selbst hat die Wiederbelebung der Jusos in Kümmersbruck vor vier Jahren mit initiiert. Auch ihr Vater Hans ist Parteimitglied der SPD und im Gemeinderat Kümmersbruck vertreten. Für sie war es immer klar, ein Teil der SPD zu werden. "Eine andere Partei kam für mich nie infrage, die SPD vertritt meine Werte am besten."
Türklinken putzen
In den nächsten Wochen will die Kandidatin mit den Menschen ins Gespräch kommen. "Ich habe vor, von Haus zu Haus zu gehen und mich vorzustellen", erzählt sie. "Mir ist es wichtig, dass die Leute mich als Person kennenlernen." Das sei zwar relativ zeitaufwendig, aber doch am effektivsten. Immerhin: Das Planspiel in der Schule hat die 24-Jährige damals gewonnen.
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