Schnaittenbach
18.03.2021 - 10:50 Uhr

CSU-Ortsverbände Hirschau und Schnaittenbach wollen Eichenprozessionsspinner mit natürlichen Feinden Einhalt gebieten

Die ursprüngliche Heimat des Eichenprozessionsspinners ist Südeuropa. Längst ist er aber auch in der Oberpfalz verbreitet, auch in den beiden Kaolinstädten. Die dortigen CSU-Verantwortlichen wollen diesem Vormarsch Einhalt gebieten.

In einer gemeinsamen Aktion wollen CSU-Führungskräfte aus Schnaittenbach und Hirschau der Verbreitung des Eichenprozessionsspinners Einhalt gebieten. Etwa durch die Ansiedlung von Vögeln mit dem Anbringen von Nistkästen, wie hier am Weg von der Sarg- zur Haidmühle (von links): Bürgermeister Hermann Falk, Orts- und Fraktionsvorsitzender Florentin Siegert (beide Hirschau), Stadtrat Markus Nagler, Bürgermeister Marcus Eichenmüller und der Nistkästenfertiger Alfons Nagler (alle Schnaittenbach). Bild: u
In einer gemeinsamen Aktion wollen CSU-Führungskräfte aus Schnaittenbach und Hirschau der Verbreitung des Eichenprozessionsspinners Einhalt gebieten. Etwa durch die Ansiedlung von Vögeln mit dem Anbringen von Nistkästen, wie hier am Weg von der Sarg- zur Haidmühle (von links): Bürgermeister Hermann Falk, Orts- und Fraktionsvorsitzender Florentin Siegert (beide Hirschau), Stadtrat Markus Nagler, Bürgermeister Marcus Eichenmüller und der Nistkästenfertiger Alfons Nagler (alle Schnaittenbach).

Es ist allgemein bekannt, dass die Brennhaare der Nachtfalterraupen des Eichenprozessionsspinners für Tier und Mensch gefährlich sind. Besonders gilt dies ab dem dritten Larvenstadium, also im Mai/Juni. Die Brennhaare, die das Eiweiß Thaumetopoein enthalten, dringen leicht in die Haut und die Schleimhaut ein und setzen sich mit ihren Häkchen fest. Sie können Knötchen, Quaddeln und eine Hautentzündung verursachen. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis bis hin zu Asthma führen.

Die vom Eichenprozessionsspinner ausgehenden Gefahren riefen die CSUler aus Schnaittenbach und Hirschau auf den Plan, nachdem im vergangenen Jahr insbesondere die Eichen entlang des Feldwegs zwischen der Haid- und der Sargmühle stark von den Raupen befallen waren, den viele Spaziergänger und Radfahrer nutzen. Bei den Überlegungen nach geeigneten Maßnahmen zur Eindämmung des Nachtfalters und seiner Larven, wie etwa das vorbeugende Spritzen mit einem Biozid, galt es zu bedenken, dass die Bäume auf Privatgrund stehen.

BildergalerieVideoOnetzPlus
Schnaittenbach27.10.2020

Schnaittenbachs CSU-Vorsitzender und Bürgermeister Marcus Eichenmüller nahm daher Kontakt zu Rudi Leitl vom Landesbund für Vogelschutz auf. Er verwies darauf, dass der Eichenprozessionsspinner natürlich Feinde wie den Kuckuck, den Wiedehopf oder die Blau- und Kohlmeise hat. Bei diesen Vögeln stünden die Raupen ganz oben auf dem Speiseplan. Leitl nannte als Beispiel den Amberger Mariahilfberg. „Dort stehen viele Eichen. Trotzdem gibt es kaum Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner, weil die Vogelpopulation stimmt.“

BildergalerieVideoOnetzPlus
Amberg07.10.2020

Stadtrat Markus Nagler ergänzte, dass in den Niederlanden Meisen als natürliche Feinde des Nachtfalters gelten. Dort würden vermehrt Nistkästen aufgehängt, damit sich dort Meisen ansiedeln. Für Bürgermeister Eichenmüller und die CSUler aus den beiden Kaolinstädten war daher die logische Konsequenz, das Ansiedeln von natürlichen Feinden des Nachtfalters durch das Anbringen von Nistkästen zu fördern. Alfons Nagler erklärte sich bereit, die Nistkästen zu fertigen. In kürzester Zeit zimmerte er eine erste Serie von 50 Kästen. Weitere sollen noch folgen.

Da bald die Brutzeit der Vögel beginnt, war es an der Zeit, die Kästen an den Bäumen anzubringen. Hierzu verabredeten die Ortsvorsitzenden Florentin Siegert (Hirschau) und Marcus Eichenmüller (Schnaittenbach) eine gemeinsame Aktion. Gut 40 Nistkästen brachten Bürgermeister Eichenmüller, Kreisrat Fredi Weiß sowie die Stadträte Markus Nagler, Thomas Hottner und Christian Müller mittlerweile in den Wald- und Baumbeständen an, in denen der Eichenprozessionsspinner besonders stark auftritt. Etwa am Forst im Bereich des Naturbads, am östlichen Ortsrand in der Nähe der Seblasmühle, aber auch in den Ortsteilen Sitzambuch und Kemnath am Buchberg. Bei der Maßnahme am stark befallenen Bereich entlang des Weges zwischen Sarg- und Haidmühle halfen auch Hirschaus Bürgermeister Hermann Falk und der Orts- und Fraktionsvorsitzende Florentin Siegert tatkräftig mit. Weitere Nistkästen im Bereich der Stadt Hirschau sollen in den nächsten Tagen folgen. Bürgermeister Falk nannte vor allem den Bereich um den Moosweiher als Zielgelände.

Oberpfalz24.06.2018
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.