Tapfere Bierkönigin aus Schwandorf trotzt dem Corona-Jahr

Schwandorf
28.12.2021 - 18:49 Uhr
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Da geht ein Traum in Erfüllung und dann das: Eine junge Schwandorferin wird im Mai zur Bayerischen Bierkönigin gekürt und startet in ein weiteres Jahr, das ohne große Volksfeste auskommen muss.

Ozapft is, die Krüge hoch! Auftritte bei Bierfestivals in aller Welt, auf Messen und am Oktoberfest: Der Alltag der Bayerischen Bierkönigin ist normalerweise voll von repräsentativen Terminen. Wer das Krönchen aufgesetzt bekommt, erlebt ein aufregendes Jahr. Sarah Jäger (32) aus Dachelhofen bei Schwandorf hat sich auch aufgeregt, aber eher darüber, dass ihr das Coronavirus die Saison verhagelt hat.

Erste Oberpfälzerin mit Titel

In einem spannenden Finale mit Online-Abstimmung und Jury-Bewertung setzte sich die Dachelhofenerin im Mai gegen ihre Konkurrentinnen durch. Damit holte zum ersten Mal eine Oberpfälzerin den Titel und war auf dem Sprung durchzustarten - der Sommer begann wegen der gesunkenen Coronazahlen vielversprechend. Doch schon bald war klar, dass es bei Einschränkungen bleiben wird. "Ich hab schnell gemerkt, dass diese Amtszeit als Bierkönigin eine besondere Herausforderung wird", sagt die 32-Jährige im Gespräch mit Oberpfalz-Medien.

Sarah Jäger hat ein dickes Kompliment für all die kreativen Leute in den bayerischen Brauereien: "Die haben sich so viel einfallen lassen. Es gab ganz viele alternative Formate, wie man die Bierkultur in diesem Land trotzdem feiern konnte." Die Bierkönigin erinnert sich da besonders gerne an die närrische Bierprobe in Hirschaid bei Bamberg ("So viel gelacht wie an diesem Abend habe ich in den ganzen zwei vergangenen Jahren nicht.") oder an das Kellerfest in Titting (Landkreis Eichstätt). Dort brauchten die Leute ausnahmsweise nicht zum Fest kommen, sondern das Fest kam zu ihnen. "Sieben Trupps haben nach und nach die verschiedenen Vereine in Titting besucht. Das war eine tolle Sache."

Sommelière-Kurs mit 160 Biersorten

Verleihung der Goldenen Bieridee, BR-Radltour, Hopfenzupferfest Ochsenfurt, Starkbierprobe am Nockherberg, Digitales Oktoberfest in Schwetzingen - alles Termine, zu denen sich die Bierkennerin aus der Oberpfalz gerne aufmachte. Insgesamt sind so bis jetzt trotz aller Einschränkungen 75 Termine zusammengekommen. Einen ganz großen Termin absolvierte sie von daheim aus: einen Bier-Sommelière-Kurs mit 160 verschiedenen Sorten des Gerstensafts aus aller Welt. "Die musste ich natürlich nicht alle an einem Tag verkosten", erklärt sie und lacht. "Der Kurs dauerte 17 Wochen."

Wenn sie heute zurückschaut, ist Sarah Jäger durchaus zufrieden. Sie habe ganz viele nette Menschen kennengelernt, unglaublich viel Kreativität und natürlich Stolz auf die bayerische Brautradition gespürt. Und es ist ja noch nicht aller Tage Abend: Die Amtszeit endet erst im Mai 2022. Bis dahin könnte noch ein Traum wahr werden - die Teilnahme am Finale des "World Beer Cups", das Anfang Mai in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota über die Bühne gehen würde. Sollte der Flug über den großen Teich nicht möglich sein, muss die Bierkönigin daheim bleiben und stark sein. Vielleicht hilft dann ein Schluck aus dem Masskrug. Immerhin steht im März auch noch die Starkbierzeit an.

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Info:

Bayerische Bierkönigin

  • 2009 vom Bayerischen Brauerbund erstmals als Wettbewerb ausgeschrieben.
  • Sarah Jäger (32) aus Dachelhofen bei Schwandorf ist die erste Oberpfälzerin, die den Titel geholt hat.
  • Vorgängerin: Veronika Ettstaller aus Gmund am Tegernsee.
  • Bewerberinnen sollen aus Bayern kommen und mindestens 18 Jahre alt sein, die bayerische Tradition, Kultur und Gesellschaft kennen.
 
 

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