Der Oberpfälzer Autozulieferer Grammar AG aus Ursensollen (Kreis Amberg Sulzbach) ist weiter auf Erholungskurs. Für das erste Halbjahr meldet das Unternehmen ein Umsatzplus von 32,2 Prozent gegenüber dem ersten sechs Monaten des Jahres 2020. Diese Monate waren allerdings auch bei Grammer von der Corona-Pandemie geprägt gewesen. Der Umsatz liegt nun bei 972,5 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2020 waren es nur 735,8 Millionen Euro.
Auch der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ist mit 32,4 Millionen Euro wieder positiv, wie Grammer am Donnerstag mit Blick auf die Halbjahreszahlen mitteilte. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 war ein Minus von 45,7 Millionen Euro aufgelaufen.
Auf dem Weg zum grünen Unternehmen
Die Ebit-Rendite beziffert der Konzern für die ersten sechs Monate auf 3,3 Prozent. Zur Ergebnisverbesserung trug laut Grammer auch der inzwischen abgeschlossene Stellenabbau sowie die weiteren im Jahr 2020 begonnenen Restrukturierungsmaßnamen bei. So wurden in den europäischen Standorten bis Mitte dieses Jahres 300 Arbeitsplätze abgebaut. Mehr als ein Drittel davon rund um Amberg.
Noch in diesem Jahrzehnt will Grammer den CO2-Ausstoß um mindestens 50 Prozent senken. Der Konzern nennt dies auf dem Weg zur "Green Company (Grünem Unternehmen)". Um diese Ziel bis zum Jahr 2030 zu erreichen hat Grammer nach eigenen Angaben im Juli ein Programm gestartet, um sich weltweit nachhaltiger auszurichten. Dadurch will das Unternehmen seinen Beitrag leisten, das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erfüllen. Ein Schritt dazu war die Umstellung der deutschen Standorte auf eine Stromversorgung aus erneuerbaren Energien.
Oberpfälzer spüren Folgen des Chipmangels
Indirekt bekommt der Oberpfälzer Zulieferer auch den Chipmangel in der Automobilindustrie zu spüren. "Ohne die volatilen Abrufe und teilweisen Werksschließungen" bei den Kunden, wäre das Ergebnis besser gewesen, machte Vorstandsvorsitzender Thorsten Seehars laut Mitteilung deutlich. Große Wachstumsimpulse bekommt Grammer aus Asien, wo der Umsatz überdurchschnittlich gewachsen ist. "Wir wollen dort und insbesondere auf dem wichtigen chinesischen Markt unser erfolgreiches Wachstum fortsetzen“, sagte Seehars.
Die Eigenkapital von Grammer stieg im ersten Halbjahr 2021 um 9,8 Prozent auf 332,0 Millionen Euro. Zum Jahresschluss 2020 hatte diese noch 302,2 Millionen Euro betragen. Die Eigenkapitalquote stieg von 22 Prozent auf 23 Prozent. Die Netto-Finanzverschuldung wuchs auf 359,9 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2020 waren es 287,1 Millionen Euro gewesen.
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