Jesus selbst hat Maria Magdalena zu den Jüngern gesandt, um diesen von seiner Auferstehung zu berichten. Ein starker Beleg dafür, dass Frauen in der Kirche eine tragende Rolle haben. Ob daraus auch das Frauendiakonat abgeleitet werden kann, lässt Stadtpfarrer Thomas Vogl in der Diskussion mit Mitgliedern der Pfarrei Waldsassen (Kreis Tirschenreuth) über den Synodalen Weg offen.
Aber er fordert Akzeptanz für den Dienst den Frauen schon heute in der Kirche leisten, etwa als Ministrantinnen oder Kommunionhelferinnen. Heftig kritisiert Vogl, dass manche Kirchenbesucher die Annahme der Kommunion von Frauen verweigern und dringt auf Rückendeckung durch die Bischöfe. Diese hätten schließlich die Frauen für dieses Amt beauftragt.
Der Synodale Weg bringt Laien und Amtskirche über die Zukunft der Katholischen Kirche in Deutschland ins Gespräch - nicht nur in Frankfurt bei der Vollversammlung, sondern auch in Waldsassen. Dort berichtete Vogl, der Delegierter bei der Vollversammlung ist, am Donnerstagabend über das erste Treffen in Frankfurt und bittet die Gemeindemitglieder ihm zu sagen, was er mitnehmen soll.
Es sind Themen, die auf dem Programm des Synodalen Weges stehen, die an diesem Abend im katholischen Jugendheim die Gäste bewegen. Die Beteiligung der Frauen an den Diensten in der Kirche, der Zölibat oder die Frage nach der Machtverteilung. Dabei legen die Besucher in der Diskussion den Finger in die Wunde und zeigen Widersprüche auf. Ein Mann erinnert daran, dass Jesus gesagt habe, der Vater - und damit Gott - bestimme wer neben ihm sitze, nicht Jesus selbst. Dabei schwingt die Frage nach der Autorität in der Kirche mit, und weshalb etwa Frauen vom Priesteramt ausgeschlossen sind.
Nicht mehr erklärbar sei, wenn einerseits ein verheirateter, evangelischer Pfarrer katholischer Priester werden könne und nur wenig Kilometer entfernt in einer anderen Pfarrei ein katholischer Pfarrer ausscheiden müsse, nachdem er sich zu Freundin und Kind bekannt habe. Da kommen die Leute nicht mehr mit, sagt eine Besucherin.
Vogl hat als Sprecher des Priesterrates bereits dort von der ersten Vollversammlung erzählt. Im September, nach dem zweiten Treffen in Frankfurt, will er auch wieder in der Pfarrgemeinde berichten.
Diskussion in Regensburg
Mit dem Synodalen Weg befasst sich eine Podiumsdiskussion an diesem Dienstag, 10. März von 19 bis 20.30 Uhr im Diözesanzentrum Obermünster in Regensburg. Teilnehmer sind der bischöfliche Beauftragte für den Synodalen Prozess, Domkapitular Josef Kreiml, Monika Uhl und Pastoralreferent Raphael Edert. Uhl berichtet von ihren Erfahrungen bei der ersten Synodalversammlung in Frankfurt. Edert will über die Rolle der Weltchristen für die Neuevangelisierung sprechen.
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