Weiden in der Oberpfalz
09.08.2018 - 17:04 Uhr

Elektroautos an der Hochschule

Wie wird ein Elektroauto alltagstauglich - auch für lange Strecken? Was macht ein selbstfahrendes Fahrzeug sicher? Das sind die Zukunftsfragen, die Wissenschaftler an der OTH angehen. Auch Studierende dürfen mitforschen.

Frau macht Strecke: Ingenieurin Heike Lepke arbeitet an der OTH als Software-Entwicklerin in der Automobiltechnik und ist auch Testfahrerin für das neue Projekt am Amberger Campus. OTH Amberg-Weiden
Frau macht Strecke: Ingenieurin Heike Lepke arbeitet an der OTH als Software-Entwicklerin in der Automobiltechnik und ist auch Testfahrerin für das neue Projekt am Amberger Campus.

(exb) Die meisten stellen sich ein Elektrotechnikstudium nicht sehr spannend vor: büffeln, löten, prüfen. Doch an der OTH Amberg-Weiden bekommen schon Studierende die Chance, Teil eines internationalen Großprojektes zu werden. Gerade hat Professor Alfred Höß, Vizepräsident der Hochschule, die Zusage für ein neues EU-Projekt mit dem Titel "1000kmPLUS" erhalten. Ein global agierender Chip-Produzent, ein schwäbischer Automobilkonzern, ein weltweit führender Kunststoffhersteller sowie international renommierte Forschungsinstitute und viele weitere Partner aus ganz Europa haben sich zusammengefunden, um eine besondere Herausforderung zu meistern: Sie wollen mit einem Elektroauto an einem Tag 1000 Kilometer fahren - und dabei nur zweimal für höchstens 30 Minuten den Ladestecker anstöpseln.

"Das könnte der Durchbruch für die Elektromobilität werden", meint Höß. Vom Halbleiterchip bis zur Ladeinfrastruktur umfasst das neue Vorhaben die gesamte Wertschöpfungskette, daher auch die vielen Partner.

Informatikerin Heike Lepke ist gekommen, um den Schlüssel für das Testfahrzeug abzuholen. Die Amberger Forschungsgruppe ist in dem Projekt für die Kommunikation und das "energieoptimierte Routing" zuständig. "Planung ist die halbe Reise", sagt Lepke. Um möglichst sparend von einer Ladestation zur nächsten zu kommen, müssen Informationen über die Beschaffenheit der Strecke, die aktuelle Verkehrslage oder auch über die Wetterverhältnisse ständig mit dem Bordcomputer des Wagens abgeglichen werden. Die nötige Software wird am Amberger Campus der OTH entwickelt. Außerdem kümmert man sich dort um eine absolut zuverlässige Mobilfunkverbindung, ohne die optimiertes Fahren nicht denkbar ist. Auch in diesem Projekt werden Lepke und Höß von Studierenden unterstützt werden. Damit haben die angehenden Ingenieure und Programmierer noch in der Ausbildung die Chance, mit Firmen zu arbeiten.

In manchen Projekten dürfen die Studierenden auch hinters Steuer. Beim hochautomatisierten Fahren muss die entwickelte Software Testsituationen meistern und mit dem Testfahrzeug zum Beispiel plötzlich bremsenden oder kreuzenden Wagen ausweichen. Weil man solche Situationen nicht simulieren kann, helfen die studentischen Mitarbeiter als "Testfahrer" aus.

 
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