Weiden in der Oberpfalz
09.12.2021 - 17:26 Uhr

Im ersten Halbjahr 2023 will AOK ins neue Domizil ziehen

Im Januar oder Februar soll das Gerüst beim neuen AOK-Gebäude wegkommen, kündigt der Architekt an. Und Beiratsvorsitzender Lothar Höher erklärt beim Richtfest, warum der Bauverzug nach dem Abriss vielleicht sogar von Vorteil ist.

In der klar gegliederten Fertigbetonfassade der künftigen AOK Geschäftsstelle stehen Gaby Hübner (von links), Jürgen Spickenreuther, Polier Markus Günther und Lothar Höher beim dezemberlichen Richtfest fast wie in einem großen Adventskalender. Bild: Gabi Schönberger
In der klar gegliederten Fertigbetonfassade der künftigen AOK Geschäftsstelle stehen Gaby Hübner (von links), Jürgen Spickenreuther, Polier Markus Günther und Lothar Höher beim dezemberlichen Richtfest fast wie in einem großen Adventskalender.

Seit Februar wächst das Betonfertigteilskelett für den Neubau der AOK-Geschäftsstelle an der Ecke Bahnhof-, Weigelstraße in die Höhe. Am Donnerstag, 9. Dezember, begingen Bauherren, Firmen und Architekt das Richtfest. Als nächstes wird das Dach abgedichtet. Im Januar sollen die Fenster in die großen Öffnungen eingebaut werden und dann das Außengerüst verschwinden. „Im Frühjahr oder Sommer 2023 ist die Schlüsselübergabe geplant“, sagt der Kulmbacher Architekt Johannes Müller.

Drei Interimsbüros

Insgesamt fünf Jahre werden die derzeit 175 Mitarbeiter dann in drei Ausweichquartieren verbracht haben. Der Teil mit Publikumsverkehr ist derzeit gleich nebenan im Hochhaus Ecke Hoch- und Weigelstraße einquartiert. Weitere Beschäftigte haben ihre Schreibtische übergangsweise im Gebäude der Telekom und andere bei der Firma Friedmann am Brandweiher stehen. Gaby Hübner, die im kommenden Jahr den Beiratsvorsitz turnusgemäß von Lothar Höher übernimmt, ist beeindruckt, wie die Beschäftigen die Übergangszeit meistern.

Platz für weitere Mitarbeiter

Das neue Haus wird nicht nur den aktuellen AOK-Kollegen Platz bieten, sondern ist mit seinen fünf Stockwerken für 190 Mitarbeiter ausgerichtet. „Ich war dem Söder voraus“, meint Direktor Jürgen Spickenreuther zum Gedanken der Verlagerung zentraler Aufgaben der Gesundheitskasse von München in die Nordoberpfalz. Angemietete Geschäftsräume in der Landeshauptstadt würden immer teurer, außerdem finde die Kasse dort kaum mehr Arbeitskräfte. Das klar gegliederte U-förmige Haus mit hohen Fenstern soll in den sogenannten Open-Space-Büros Raum für weitere Mitarbeiter mit zentralen Aufgaben bieten. Problemlos gelebt werde die Zusammenarbeit mit der AOK Tirschenreuth als Region Nordoberpfalz, erinnert der dortige Beiratsvorsitzende Franz Häring.

Eingang zur Innenstadt

Einen großen Tag für die Stadt nennt Bürgermeister Höher den Zeitpunkt des Richtfestes. Das Gebäude sei eine Herzensangelegenheit des Beirats und ein Blickfang am Eingang der Innenstadt, der der Bahnhofstraße als ehemaliger Hauptgeschäftsstraße ein Gesicht gebe. Architekt Müller spricht von einem städtebaulich prägnanten Punkt gegenüber der Commerzbank, den es galt, aufzuwerten. Die Gestaltung der Fassade symbolisiere die Offenheit und Transparenz der AOK. Höher: Das Haus zeige, dass die Gesundheitskasse auch persönlich vor Ort für die Menschen da sei und nicht nur online.

„Vielleicht war der Verzug eine glückliche Fügung“, ergänzt der amtierende Weidener Beiratsvorsitzende. Durch die anfänglichen Schwierigkeiten mit Ausschreibung und Beginn der Coronakrise habe sich der Bau und die Fertigstellung nach hinten geschoben. „Wir haben eine gute Firma aus der Region gefunden“, dankt er den Arbeitern des Amberger Unternehmens Mickan.

Im Richtspruch sagt Polier Markus Günther: „Wer sich dazu entschlossen hat, ein Gebäude solcher Pracht zu planen, bauen, zu errichten an seinen auferlegten Pflichten, dem gebührt Respekt und Dank. Das war ja nun kein Kinderspiel und kosten tut’s ihm auch recht viel. Allein wer nicht nur Gott vertraut, den Architekten und Ingenieuren auch, der hat schon immer gut gebaut. Und ehe mancher sich versah, das Neue steht fast fertig da.“

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282 Betonfertigteile sind für das fünfstöckige AOK-Gebäude an der Ecke Bahnhof-, Weigelstraße verbaut. Bild: Gabi Schönberger
282 Betonfertigteile sind für das fünfstöckige AOK-Gebäude an der Ecke Bahnhof-, Weigelstraße verbaut.
Architekt Johannes Müller Bild: Gabi Schönberger
Architekt Johannes Müller
Polier Markus Günther Bild: Gabi Schönberger
Polier Markus Günther
Jürgen Spickenreuther beim Richtfest der AOK Weiden im ersten Obergeschoss, das in den nächsten eineinviertel Jahren mit offenen Büro- und Besprechungsräumen ausgebaut wird. Bild: Gabi Schönberger
Jürgen Spickenreuther beim Richtfest der AOK Weiden im ersten Obergeschoss, das in den nächsten eineinviertel Jahren mit offenen Büro- und Besprechungsräumen ausgebaut wird.
Innen- und Außenfassade sind konsequent durch Betonteile mit gestrahlter Oberfläche gestaltet Bild: Gabi Schönberger
Innen- und Außenfassade sind konsequent durch Betonteile mit gestrahlter Oberfläche gestaltet
Im offenen Rohbau verliest Markus Günther auf einem kleinen Podest den Richtspruch. Bild: Gabi Schönberger
Im offenen Rohbau verliest Markus Günther auf einem kleinen Podest den Richtspruch.
Hintergrund:

Neubau AOK-Geschäftsstelle Weiden

  • Nutzfläche: 3600 Quadratmeter
  • Brutto-Geschossfläche: 5767 Quadratmeter
  • Brutto-Rauminhalt: 22.000 Kubikmeter
  • Bis zu 190 Arbeitsplätze
  • Kosten: 17,5 Millionen Euro
  • Rohbaubeginn Februar 2021
  • Rohbaufertigstellung Dezember 2021, Restarbeiten bis Februar 2022
  • Beginn Innenausbau im Frühjahr 2022
  • Fertigstellung Frühjahr/Sommer 2023

"Ich war dem Söder voraus."

AOK-Direktor Jürgen Spickenreuther zur Aufgabenverlagerung von München nach Weiden

AOK-Direktor Jürgen Spickenreuther zur Aufgabenverlagerung von München nach Weiden

 
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