Bei nur einer Gegenstimme von Dieter Amann (SPD) sprach sich der Bauausschuss im Januar für eine rund 7,2 Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage im Ortsteil Speckmannshof beim dortigen Postweiher aus. Im Februar zog der Stadtrat nach und gab ebenfalls sein Okay, obwohl sich neben Amann nun auch Florian Fuchs (SPD), Klaus Ebenburger (Grüne), Eberhard Meier (Freie Wähler), Aydin Ayten (Amberger Bunt) und Emilie Leithäuser (FDP) gegen das Vorhaben aussprachen. Ihre Argumentation kurz zusammengefasst: falscher Standort, zu nahe an der bestehenden Wohnbebauung und zu dicht am Naturschutzgebiet.
Befürchtung: Zu nah an Siedlung
Ganz anders sieht das die CSU mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Matthias Schöberl an der Spitze, wenngleich auch er weiß, was die meisten direkten Anwohner an Kritik vorbringen: Ihnen passt dieser Standort so nahe an der Wohnsiedlung überhaupt nicht. Sie fürchten unter anderem, künftig statt auf den Wald auf eine schwarze Glasfläche schauen zu müssen.
In der Zeit zwischen den Sitzungen des Bauausschusses und des Stadtrats meldete sich Schöberl in einer Pressemitteilung zu Wort, in der davon die Rede war, dass die CSU "in der Anlage grundsätzlich viele Pluspunkte" sehe und daher "gangbare Wege" ausloten wolle. Der Fraktionsvorsitzende äußerte dabei Verständnis für die Bedenken der Anwohner und startete unter dem Arbeitstitel "Bürgerdialog" eine Fragebogenaktion. Schöberl verteilte daraufhin 142 Briefe. Darin wurden die Anwohner gebeten, auf zehn Fragen zu antworten. Zum Stichtag wurden 73 Fragebögen zurückgegeben - das entspricht einer Beteiligungsquote von 51,41 Prozent. Auf dieser Basis sei ein erfolgreicher Dialog möglich. Eine konkrete Bewertung der Antworten möchte die CSU laut ihrem Vorsitzenden aber noch nicht vornehmen, "da wir diese ja erst in einer Videokonferenz mit den Anliegern besprechen wollen". Vorstellbar sei das bereits in der nächsten Woche.
Beratung mit Experten
Wie Schöberl zudem wissen lässt, prüft er derzeit mit Experten, "die gutachterlich tätig sind oder von Amts wegen mit derartigen Prüfungen befasst sind oder sich wissenschaftlich mit solchen Fragen befassen oder beruflich auf dem Energiesektor arbeiten", viele Fragen. Zum Beispiel die der Wertentwicklung der Grundstücke, der ökologischen Wirkung, der elektromagnetischen Strahlung und der Bodenmesszahlen: "Tatsächlich beleuchten wir jeden Hinweis und befassen uns mit den Fakten."
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