Cornelia Müller aus Pullenreuth bringt als Kräuterfrau und Architektin mit ungewöhnlichen Ideen Kräuter, Leute, überliefertes Wissen und die Besonderheiten des Steinwalds zusammen. Müller entwickelte ein umfassendes Konzept, wie das Kräuterwissen in der Gegend vernetzt, genutzt und als Wert für eine ganze Region vermittelt werden kann. "Kräuter & Leut'" heißt das Projekt. Dieses ist entstanden durch die Initiative "Land.belebt" des Amts für ländliche Entwicklung.
Die Plattform "Kräuter & Leut" ist ein Verbund von Kräuterleuten aus der ganzen Region. Bisher teilen 21 Kräuterfachleute ihr Wissen zu den Pflanzen und vermitteln dies zudem in Wanderungen, Workshops, Seminaren und Ausbildungen. Die Plattform soll in den kommenden Monaten um Profile von Kräuterleuten, einen Veranstaltungskalender und einen Überblick über Kräutererzeugnisse wachsen. Im Kräuter-Einmaleins etwa wird über die Pflanzen, Kräutergruppen, Anwendungsgebiete und Verarbeitungsweisen oder Rezepte informiert. Außerdem gibt es viel Wissenswertes über die verschiedenen Kräuter zu erfahren - von der Zubereitung und Heilungskräften, über Basteleien und kreative Ideen oder Brauchtum sowie auch Geschichten. "So entsteht ein großer Kräuterschatz regionalen Wissens rund um die Pflanzen", freut sich Projektleiterin Cornelia Müller. Dabei können auch Interessierte und Laien die Plattform im Mitmach-Bereich ergänzen.
Es gibt bereits erste Projekte der Kooperation mit regionalen Institutionen und Bildungseinrichtungen, etwa mit dem KUBZ in Waldsassen, der Naturerlebnis-Akademie in Waldeck, dem Kräuterdorf Nagel, dem Geschichtspark in Bärnau oder der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg.
Den Start der Webseite wollten die Kräuterleute eigentlich mit vielen Gästen bei einer Wanderung samt wildem Picknick im Steinwald feiern. Wegen der aktuell steigenden Coronazahlen musste die Feier abgesagt werden. "Wir feiern diesen Tag mit euch mit einer Videobotschaft an die Beteiligten. Es kann das Gemeinsame nicht ersetzen, aber es gibt einen Eindruck, was und wer ,Kräuter & Leut' sind", betont Cornelia Müller.
Natur-Packerl für Kinder
Die Natur mit allen Sinnen erleben - das machen die Kinder der "Gartenzwerge" und der "Regenbogenbande" eigentlich im Garten der Umweltstation Waldsassen einmal in der Woche. Um den Kontakt mit den Kindern auch in Corona-Zeiten aufrecht zu halten, überlegten sich Johanna Härtl, Leiterin der Kinder-Naturgruppe, und die Kräuterleute, den Kindern ein "Naturpaket" zu schnüren. So bekamen die Mädchen und Buben einmal in der Woche Post. Jedes "Packerl" enthielt ein Video, einen Steckbrief und etwas zum Nachmachen. Im Video gab es ein wenig Meditation, ein wenig Theorie und eine kreative Idee für ein Kräuter-Butterbrot. Denn das ist das Besondere der Gartenstunde. Von der Ringelblume über den Spitzwegerich lernten die Kinder auch die Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft und den Wald von einer anderen Seite kennen. Anleitungen gab es etwa zur Herstellung eines Mückenstich-Stifts, eines Dörrrahmens, oder fürs Malen mit Naturpinseln.
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