Schnee nur am Alpenrand
Das neue Jahr beginnt mit der Hoffnung auf ein bisschen Schnee für die verbliebenen Skilifte in der Region. Es schneit überall - nur nicht in der mittleren Oberpfalz. Am Alpenrand türmen sich die Schneemassen so hoch, dass mehrere Landkreise Katastrophenalarm auslösen. In der Nacht auf 13. Januar fordert die Regierung der Oberpfalz ein Hilfskontingent an Einsatzkräften aus dem Kreis Amberg-Sulzbach an. Insgesamt machen sich in den folgenden Tagen rund 150 Feuerwehrleute, außerdem Aktive der Bergwacht, des Technischen Hilfswerk und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft auf den Weg zum Schneeschaufeln. Dann klingen die Niederschläge ab und es wird kälter. Die letzten beiden Wochen des Monats liegen die Temperaturen nur selten über dem Gefrierpunkt. Trotzdem ist der Januar zu warm. Die Durchschnittstemperatur liegt bei minus 0,5 Grad und damit 1,5 Grad über dem vieljährigen Mittel.
Wärmeschwall zur Hexennacht
Am Abend des Lichtmesstages setzt Flockenwirbel ein und er beschert der Region binnen 24 Stunden Schneehöhen von über 40 Zentimeter - so intensiv hat es an einem einzigen Tag schon seit neun Jahren nicht mehr geschneit. Folge: Die Skilifte nehmen ihren Betrieb auf. Immerhin eine Woche kommen die Wintersportler in der Region auf ihre Kosten. Doch es wird wärmer - mit Höchsttemperaturen von über 15 Grad in der letzten Februarwoche - besonders die Hexennacht am Amberger Marktplatz profitiert davon. Weil nach dem Schnee am Monatsanfang nichts mehr nachkommt, bleibt es viel zu trocken. Bei der Sonnenscheindauer gibt es ein Plus von 107 Prozent gegenüber dem vieljährigen Mittel, beim Niederschlag ein Minus von 69 Prozent.
Eberhard wütet im März
In der Nacht zum 1. März stellt sich das Wetter um. Nach vielen Tagen fällt endlich etwas Regen - zunächst allerdings recht wenig. Erst ein Sturm sorgt dafür, dass es nässer wird: "Eberhard" fegt am 10. März über Amberg und die Region hinweg und legt reihenweise Bäume um. In den Tagen danach fallen mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Sogar die Vils schwillt daraufhin an und tritt am 16. März stellenweise über die Ufer. Der März ist insgesamt zu warm. Die Temperaturabweichung zum langjährigen Mittel liegt bei plus 2,6 Grad. Am 23. März verzeichnet die Wetterstation Hiltersdorf den wärmsten Tag: 18,3 Grad werden da gemessen.
Staubtrockenes Ostern
Der April ist vor allem eines: trocken. Bis zum Monatsende müssen die Oberpfälzer warten, bis endlich ein paar Liter Niederschlag zusammenkommen. 22 Millimeter sind es letztendlich und damit um 53 Prozent weniger als normalerweise. Dafür scheint an vielen April-Tagen die Sonne - auch über die Osterfeiertage, die frühsommerlich warm ausfallen. Die höchste Temperatur misst die Wetterstation Hiltersdorf zwei Tage nach dem Ostermontag, am Mittwoch, 24. April, mit 25,7 Grad. Insgesamt scheint die Sonne im ganzen Monat 288 Stunden lang. Das langjährige Mittel an Sonnenstunden liegt bei 158 Stunden.
Pflichtbewusste Eisheilige
Zwei Tage Regen gibt es im Mai - just als auf dem Mariahilfberg die Proben für die Freilichtaufführung des Welttheaters vom "Herbst des Winterkönigs" beginnen. Am Montag, 20. Mai, fallen etwas mehr als 31 Liter pro Quadratmeter. Das war's dann aber auch im Großen und Ganzen. Insgesamt kommen im gesamten Monat nur 55,1 Liter zusammen. Das sind im Vergleich zum Mittelwert 13 Prozent zu wenig. Auf die Eisheiligen ist Verlass, allerdings kommen sie ein paar Tage zu früh. Am 7. Mai werden in Bodennähe minus 3,7 Grad gemessen. Zu kalt für manch zarte Triebe. Besonders Nuss- und Zwetschgenbäume trifft der Maifrost. Insgesamt ist der Mai etwas kühler als normal. Die Mitteltemperatur von 10,8 Grad weicht um minus 1,6 vom Mittel ab.
Ungewohnte Juni-Hitze
Dafür legt der Juni in Sachen Wärme rasant zu. Ab Mitte des Monats setzt sich sogar Sahara-Hitze in der Oberpfalz fest. Wie bereits im Vorjahr gewittert es heftig am Fronleichnamstag (20. Juni). Dabei fallen stellenweise über 40 Liter pro Quadratmeter binnen einer Stunde. Örtliche Überschwemmungen - etwa an den Hängen des Mariahilfberges - sind die Folge. An diesem einen Tag fällt der Großteil des Niederschlags für den gesamten Monat. Insgesamt kommen an der Wetterstation Hiltersdorf nur gut 80 Liter zusammen. Das heißt: Der Juni ist viel zu trocken. Die ersten Bäume beginnen, ihre Blätter abzuwerfen. An zehn Tagen ist es heißer als 30 Grad. Das Hitze-Maximum wird am 30. Juni mit 35,6 Grad erreicht.
... und es wird noch heißer
Die Hitze schwappt hinüber in den Juli und wird nur kurz von ein paar Gewitterschauern unterbrochen. Zur Mitte des Monats Juli hin, nimmt die Sahara-Luft einen neuen Anlauf. Am 25. Juli, dem vorletzten Schultag, wird mit 36 Grad das Maximum erreicht. Insgesamt ist der Juli um 2,8 Grad zu heiß. Regen hingegen bleibt Mangelware. In den 31 Juli-Tagen mit aufsummierten 301 Sonnenstunden (plus 32 Prozent) kommen an der Wetterstation Hiltersdorf nur 74,1 Liter zusammen - das bedeutet fast 30 Prozent weniger als im langjährigen Mittel.
Sturm lässt Bierzelt wackeln
Dafür hat der August endlich etwas Feuchtigkeit im Gepäck. Mit den Schulferien setzt sich unbeständigeres Wetter durch. Am 7. August fällt fast ein Viertel des gesamten Monats-Niederschlags: 25,5 Liter pro Quadratmeter misst die Wetterstation. Mit insgesamt über 110 Litern liegt der August in Sachen Regen sogar um 53 Prozent über dem Soll. Das Defizit der Vormonate gleicht der August aber trotzdem nicht aus. In Erinnerung bleibt vielen der 18. August - ein Sonntag. Gegen 20 Uhr zieht eine Gewitterfront von Franken her über den Landkreis. Zwischen Köfering, Kümmersbruck, Paulsdorf und Etsdorf entwurzelt der Wind Bäume, bringt Schuppen zum Einsturz. In Etsdorf beschädigt der Sturm sogar das Kirwazelt. Zum Glück wird niemand verletzt.
Auch September zu trocken
Der September geht 2019 ohne Herbststurm ab. Das bisschen Wind, das Tief Mortimer in der Nacht zum 30. September mit sich bringt, geht kaum als Stürmchen durch. Der Monat beginnt heiß: 28,1 Grad zeigt das Thermometer am 1. September an. Am 20. September allerdings ist schon der erste Bodenfrost zu verzeichnet. Knapp unter null sinkt die Temperatur an diesem Tag. Auch wenn es am 11. und 12 September ausgiebig regnet: insgesamt bleibt es zu trocken. Der September verschlimmert die Jahresbilanz mit einem Minus von 27,5 Prozent bei den Niederschlägen auch noch.
Sommertage im Oktober
Zu wenig Regen auch im Oktober: Obwohl einige Meteorologen einen nassen Monat vorhersagen, bleiben die erwarteten Niederschläge - zumindest in der Oberpfalz - weitgehend aus. Ganze 30 Liter kommen zusammen - so viel wie ein einziger kräftiger Gewitterguss im Sommer hergibt. Sommerlich warm wird es noch einmal zur Monatsmitte. 24,6 Grad misst die Wetterstation am Montag, 14. Oktober. Warm und trocken, das ist das Markenzeichen dieses Oktobers. Der erste Frost folgt in der Nacht auf Allerheiligen. Das Thermometer fällt auf minus 5,5 Grad.
Regen fehlt im November
Mit Frost beginnt der November und mit Frost hört er auf. Dazwischen allerdings ist auch dieser Monat zu warm. Plus 1,4 Grad beträgt die Temperaturabweichung. Und bei der Trockenheit setzt sich der Jahrestrend fort. Es regnet nur etwa halb so viel (28,9 Liter pro Quadratmeter) als üblicherweise in einem November. Die Sonne scheint insgesamt 59 Stunden lang, das ist ein sattes Plus von 25,5 Prozent.
Nasse Bescherung
Landwirte und Naturfreunde empfinden es als Geschenk: Endlich regnet es mal ausgiebig. An Heiligabend hüllen dicke Regenwolken die Christbäume ein. Am Zweiten Weihnachtsfeiertag hat sich der Niederschlag immerhin auf 46,5 Liter aufsummiert - das ist deutlich mehr als im September, Oktober und November. Doch mit dem Schnee wird's in diesem Dezember nichts. Die Temperaturen bleiben zu warm.



























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